APA - Austria Presse Agentur

Im September erstmals wieder kleine Exportplus

Österreichs Außenhandel ist infolge der Coronakrise bis Herbst stark rückläufig gewesen, am meisten betroffen waren Geschäfte mit Deutschland. Dass die Zahlen bis Ende September derart negativ waren, lag an rund 25-prozentigen Einbrüchen der Monate April und Mai, als die Wirtschaft besonders unter den coronabedingten Einschränkungen litt. Abgeflacht war die Entwicklung aber schon vorher. Im Monat September gab es nach neun Monaten sogar ein erstes minimales Exportplus.

Die massiven Rückgänge vom Frühjahr wurden im Herbst also noch mitgeschleppt: Im besonders kritischen Zeitraum März bis Mai waren die Einfuhren (minus 19,4 Prozent) und die Ausfuhren (minus 17,7 Prozent) wesentlich stärker zurückgegangen als in der Gesamtperiode Jänner bis September 2020, wo die Importe um 11,2 Prozent bzw. die Exporte um 9 Prozent sanken.

Wie die Statistik Austria am Mittwoch berichtet, sind im Monat September die Importe um 3,3 Prozent auf einen Warenwert von 12,67 Mrd. Euro gesunken. Gleichzeitig stiegen die Güterexporte marginal um 0,1 Prozent auf 12,92 Mrd. Euro. Um Arbeitstage bereinigt sanken die Importe um 7,3 Prozent und auch die Exporte um 4,4 Prozent.

Die österreichische Exportwirtschaft zeigte im September 2020 spärliche Anzeichen der Erholung, schrieben die Statistiker. Zum ersten Mal in diesem Berichtsjahr sei ein leichter Exportzuwachs verzeichnet worden, wenngleich die Statistiker hier zumindest von Stagnation sprachen.

Aus den anderen EU-Mitgliedstaaten importierte Österreich im September 2020 Waren im Wert von 8,81 Mrd. Euro, ebenso wurde im Wert von 8,83 Mrd. Euro in diese Länder exportiert. Gegenüber September 2019 gingen die Intra-EU-Importe somit um 1,9 Prozent zurück, während die Intra-EU-Exporte um 0,9 Prozent leicht anstiegen. Die Importe aus Drittstaaten beliefen sich im September 2020 auf 3,86 Mrd. Euro (minus 6,4 Prozent), die Extra-EU-Exporte sanken um 1,5 Prozent auf 4,10 Mrd. Euro.

Nach vorläufigen Daten der Statistiker lag die Wareneinfuhr von Jänner bis September 2020 nominell bei 105,67 Mrd. Euro, die Ausfuhren beliefen sich auf 104,6 Mrd. Euro, das waren Rückgänge von in Summe 11,2 bzw. 9 Prozent. Das Defizit der Handelsbilanz lag demnach bei 1,07 Mrd. Euro, nach 4,06 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode.

In beiden Verkehrsrichtungen wurden die größten absoluten Rückgänge mit Österreichs bedeutendstem Handelspartner Deutschland gemeldet (Importe: minus 10,7 Prozent auf 37,08 Mrd. Euro, Exporte: minus 6,5 Prozent auf 31,84 Mrd. Euro), gefolgt von den USA. Auch Ausfuhren nach Italien und Großbritannien fielen deutlich zurück. Zuwächse gab es mit der Schweiz. Etwas mehr importiert wurde auch aus China.