Im Zentrum-Sendung sorgt für Abschalt-Reaktionen bei Twitter-NutzerInnen

Screenshots Twitter

"Im Zentrum": Einheitliche Twitter-Reaktionen nach Chaos-Debatte

Chaotische "Im Zentrum"-Debatte: Wildes Durcheinander sorgt für klare Reaktionen auf Twitter.

Österreichs politische Lage spitzt sich zu. Auch eine einstündige und mitunter sehr chaotische Sonntagsrunde bei "Im Zentrum" mit VertreterInnen der Parteien bringt nicht mehr Ordnung hinein, wobei Ordnung wohl ohnedies nicht auf der Agenda stand. Polemische Diskussionen, bei denen eine Bereitschaft zuzuhören einfach nicht gegeben sind, drängen mich dann doch zum Umschalten auf den sonntäglichen Tatort. Dort hat man am Ende wenigstens ein Ergebnis.

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Thema der ORF-Sendung war "die Reste aus beiden Welten", angesichts der aktuellen ÖVP-Korruptionsaffäre rund um Thomas Schmid. Die Regierungsparteien möchten die Legislaturperiode gerne zu Ende führen, während die Opposition Neuwahlen fordert. Geladen waren in der Sendung:

  • ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker
  • Grünen-Klubobfrau-Stellvertreterin Meri Disoski
  • Klubobfrau-Stellvertreter der SPÖ Jörg Leichtfried
  • Bundesparteiobmann-Stellvertreterin der FPÖ Marlene Svazek
  • Vizebürgermeister Wiens und stellvertretender Bundesparteivorsitzender der NEOS Christoph Wiederkehr

Moderiert wurde die Debatte im ORF, wie immer seit 2017, von Claudia Reiterer.

Konsens auf Twitter: "Abschalten"

Wie üblicherweise auch sonst an einem Montagmorgen nach der Sendung war das Hashtag #imzentrum auf Platz 1 der österreichischen Twitter-Trends. Der Twitter-Mob zerlegt jeden Montag, nach einer erneuten Ausgabe der Talk-Show, in feinster Manier die Aussagen der geladenen Gäste, doch irgendwie gab es diesen Montag, den 7. November 2022, nur eine Meinung: "Ich will nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Ich halte das alles nicht mehr aus."

NutzerInnen bemängeln unisono, dass die Sendung "nicht anzuschauen" sei, vergleichen die Diskussion mit dem "Durcheinandergeplärre einer italienischen Großfamilie" und gaben auch zu Moderatorin Reiterer reichlich Kritik ab. Allgemein sind die NutzerInnen sehr verärgert darüber, auch nur wenige Minuten ihrer Lebenszeit mit dem Sonntagnachtprogramm verbracht zu haben.

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Nachdem die Sendung eigentlich einen Diskurs anregen sollte, welcher diesmal alles andere als gegeben war, sind die Reaktionen der NutzerInnen wohl verständlich. Ständiges Unterbrechen, Übereinander-Reden und unnachgiebige Textpräsentation lassen die Qualität der Sendung und das Ziel der Debatte leiden.

Frage nach Neuwahlen in Österreich

Besonders in Zusammenhang mit den aktuellen Ereignissen rund um die ÖVP-Korruptionsaffäre muss sich die Bundesregierung Fragen und Sorgen bezüglich ihrer Regierungsfähigkeit stellen. Die VertreterInnen der Regierungsparteien bestehen darauf, eine funktionierende Regierung weiterführen zu können. Auf Anfrage, ob die VertreterInnen ihren eigenen Parteien vertrauen können, gibt es nur ausweichende Antworten.

Angesichts der zeitgegenwärtigen Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft sowie des ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschusses ist die Regierung aktuell in einer öffentlichen Schieflage. Während die Opposition Neuwahlen fordert und noch mehr Korruption bei den Regierungsparteien wittert, dürfte die Lage weiter spannend bleiben.