APA - Austria Presse Agentur

Impfstoffe-BioNTech: Corona-Impfstoff unter üblichen Marktpreisen

Das Mainzer Biotechunternehmen BioNTech will seinen Corona-Impfstoff unterhalb der üblichen Marktpreise verkaufen.

Der Preis des Impfstoffs werde dennoch die finanziellen Risiken widerspiegeln, die seine privaten Investoren eingegangen seien, sagte BioNTech-Strategiechef Ryan Richardson bei einer Online-Veranstaltung der "Financial Times". "Wir haben versucht, einen ausgewogenen Ansatz zu verfolgen, der anerkennt, dass Innovation Kapital und Investitionen erfordert", ergänzte Richardson. Der Impfstoff solle deutlich unter den typischen Marktpreisen bewertet werden, "die die Situation widerspiegeln, in der wir uns befinden, und mit dem Ziel, einen breiten Zugang weltweit zu gewährleisten." In den Ländern werde es voraussichtlich verschiedene Preise geben, ergänzte Richardson, ohne weitere Details zu nennen.

Impfung mit 90-prozentigem Schutz

BioNTech und sein US-Partner Pfizer hatten kürzlich einen Erfolg in der entscheidenden Studie mit ihrem Corona-Impfstoff verkündet. Demnach bot die Impfung einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor Covid-19. BioNTech und Pfizer sind damit die weltweit ersten Unternehmen, die erfolgreiche Daten aus der zulassungsrelevanten Studie mit einem Corona-Impfstoff vorgelegt haben. Das Duo will noch in diesem Monat eine Notfallgenehmigung in den USA beantragen.

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Im Juli hatte Pfizer mit der US-Regierung die Lieferung von 100 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffes zu einem Preis von 39 Dollar (32,82 Euro) für eine Immunisierung mit zwei Dosen vereinbart. Für weitere 500 Millionen Dosen solle ein separater Preis verhandelt werden.

Im dritten Quartal weiteten die Mainzer ihre Verluste wegen deutlich gestiegener Forschungs- und Entwicklungskosten aus. Unter dem Strich stand ein Minus von 210 Millionen Euro nach einem Verlust von 30 Millionen vor Jahresfrist. Kumuliert ergab sich in den ersten neun Monaten ein Fehlbetrag von 352 Millionen Euro. Für Forschung und Entwicklung gab BioNTech von Juli bis September knapp 230 Millionen Euro aus, das waren 180 Millionen Euro mehr als im selben Zeitraum 2019.