APA - Austria Presse Agentur

Impfstoffe: Impfung stärkste Waffe, Langzeitschutz fraglich

Nach ermutigenden Ergebnissen mit ersten Corona-Impfstoffen sehen Wissenschafter darin die stärkste Waffe.

Wahrscheinlich werde dabei ein mehrfaches Impfen nötig sein, sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing. "Es könnte auch bei einem Covid-19-Impfstoff sein, dass man wie bei der Influenza-Schutzimpfung regelmäßig wieder geimpft werden muss." Ein wirksamer Impfstoff bleibe die große Hoffnung im Kampf gegen Covid-19. "Die einzige Illusion, die man nehmen muss, ist, dass eine Impfung gegen Covid-19 ein Leben lang hält", sagte Wendtner weiter. "Es ist nicht ungewöhnlich, dass Impfungen nicht jahrelang halten, sondern regelmäßig aufgefrischt werden müssen."

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Bei Influenza etwa halte die Immunisierung einige Monate an - das sei genug, um gut gewappnet zu sein für die alljährliche Grippezeit im Winter. Auch bei Corona sei ein gewisser Sommereffekt zu sehen - Wärme und UV-Strahlung dämmten das Virus etwas ein. "Man sollte sehen, was eine Impfung für uns alle bewirken kann", sagte Wendtner, und mit Blick auf länger anhaltende Folgen: "Jeder, der Covid-19 durchgemacht hat, ist ein warnendes Beispiel für Impfgegner."

Einen zugelassenen Impfstoff erwarten Experten frühestens im Lauf des kommenden Jahres. "Es ist also auch weiterhin Geduld und Verständnis für die wichtigen Schutzmaßnahmen eines jeden Einzelnen gefragt", so Wendtner. An der München Klinik Schwabing waren im Jänner die bundesweit ersten Corona-Patienten behandelt worden.