APA - Austria Presse Agentur

Maßgeschneiderte Impfstoffe für Tiere: Mückstein besuchte AGES

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hat der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) einen Besuch abgestattet.

Grund war der Start der Entwicklung und Produktion von Veterinär-Impfstoffen, die für die Tiere maßgeschneidert sein sollen. Durch diese bestandsspezifischen Impfstoffe kann der Antibiotika-Einsatz reduziert und Resistenzen vermieden werden.

"Die Resistenz gegen antimikrobielle Wirkstoffe stellt eine der großen Gefahren des 21. Jahrhunderts für die Bevölkerung, aber auch für die heimischen Nutztierbestände dar", sagte Mückstein. Das betreffe in erster Linie die Gesundheit durch länger andauernde und schwieriger zu behandelnde Erkrankungen, aber auch höhere Gesundheitskosten und in weiterer Folge auch wirtschaftliche Auswirkungen für die Gesellschaft. Umso wichtiger sei es, alle Möglichkeiten zu ergreifen, den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren. "Ich halte es daher für einen wichtigen Schritt, dass die AGES nun bestandsspezifische Impfstoffe entwickelt", so der Minister beim Besuch des AGES-Instituts für veterinärmedizinische Untersuchungen in Mödling.

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Bei einem bestandsspezifischen Vakzin handelt es sich laut Aussendung um einen inaktivierten Impfstoff (keine Lebendimpfstoffe), der unter Verwendung eines aus einem bestimmten Bestand oder von einem Tier isolierten Krankheitserregers (z. B. Viren, Bakterien, Pilze) hergestellt wird und nur in diesem Bestand oder an diesem Tier angewendet wird. "Diese maßgeschneiderten Impfstoffe und Autovakzine umfassen das aktuelle Keimspektrum des jeweiligen Betriebes und werden von der Tierärztin bzw. vom Tierarzt zur gezielten Impfprophylaxe bei Rind, Schwein, Geflügel, Ziegen, Schafen, Fischen und anderen Tierarten eingesetzt", erklärte die Leiterin der Abteilung Bestandsspezifische Impfstoffe, Astrid Weiss. Sie sieht großes Potenzial für die Verbesserung der Gesundheit von Nutztierbeständen, aber auch im Heim- und Kleintierbereich. "Für uns ist der direkte Kontakt zu den Tierärztinnen und Tierärzten sowie eine Verbesserung des Wissens bei den Landwirtinnen und Landwirten wichtig, um gemeinsam die gezielten Einsatzmöglichkeiten von bestandsspezifischen Impfstoffen zu vertiefen."

"Das Angebot einer bestandsspezifischen Impfstoffproduktion durch die AGES sichert die heimische Produktion und Versorgung mit Impfstoffen und Autovakzinen in hoher Qualität", so die AGES-Geschäftsführer Thomas Kickinger und Anton Reinl. Das Geschäftsfeld Tiergesundheit der AGES beherbergt nationale Referenzlabore für zahlreiche Tierkrankheiten und fungiert als Überwachungs- und Forschungseinrichtung im Zusammenhang mit der Verminderung des Antibiotikaeinsatzes bzw. Resistenzen.