APA - Austria Presse Agentur

Industrie hofft trotz hoher Risiken auf kräftigen Aufschwung

Nach massiven Einbrüchen im Coronajahr 2020 und trotz des andauernden Lockdowns blickt die Industriellenvereinigung optimistisch ins Jahr 2021. Freilich gibt es große Unwägbarkeiten: "Falls pandemiebedingte Risiken nicht schlagend werden und die Lockdown-Maßnahmen spätestens ab April dementsprechend aufgehoben werden können, gibt es Grund zur Zuversicht", sagte IV-Generalsekretär Christoph Neumayer am Donnerstag. Die Umsetzung der Impfstrategie sei ebenso maßgeblich.

Entscheidend sei auch eine rasche Wiederaufnahme des internationalen Reiseverkehrs - sowohl privat als auch geschäftlich - ohne regulatorische Einschränkungen spätestens bis Juli sowie intakte Lieferketten. "Dann besteht aus unserer Sicht die Chance auf einen der stärksten Aufschwünge der vergangenen 20 Jahre", sagte Neumayer via Internet vor Journalisten. Restriktionen aufgrund neuer Virusmutationen bedeuteten auch noch eine Gefahr. Zur Wachstumsbremse könne der Fachkräftemangel werden, "wir setzen verstärkt auf Qualifizierung".

Alleine wegen des historisch schweren Einbruchs ist laut IV-Chefökonom Christian Helmenstein ein besonders starker Aufholeffekt drinnen. Dazu gebe es weitere spezifische Faktoren, die einen kräftigen Aufschwung erwarten ließen. "Dazu zählt die Normalisierung der Sparquote von ihrem derzeit nahezu verdoppelten Niveau aus, die wiederhergestellte Erreichbarkeit von Nah- und Fernmärkten der österreichischen Industrie und der Tourismuswirtschaft sowie ein hoher Nachfrageimpuls aus der Investitionsprämie." Helfen dürften auch das Post-Brexit-Abkommen und der Wechsel im Weißen Haus in Washington, so Helmenstein.

Was es nicht geben dürfe, seien "Belastungen oder bürokratische Hürden" bei betrieblichen Coronatests, die sehr bedeutend seien, forderte Neumayer. "Entscheidend ist der niederschwellige Zugang sowohl zu Tests, wie zu Impfungen." Unternehmen spielten hier bereits eine signifikante Rolle und könnten diese noch verstärken.