APA - Austria Presse Agentur

ING Österreich zieht sich aus Privatkundengeschäft zurück

Die ING Bank will sich in Österreich aus dem Privatkundengeschäft zurückziehen und in Zukunft auf Firmenkunden fokussieren. Bis Ende des Jahres soll der Strategiewechsel vollzogen sein. In einem ersten Schritt werden die Beziehungen zu Kunden, die nur ein Sparkonto bei der ING haben, beendet. Diese sollen ab April verständigt werden. Die übrigen Kunden seien vorerst noch nicht betroffen, teilte die Bank am Dienstag mit.

Die ING hat in Österreich laut eigenen Angaben rund 550.000 Privatkunden. Davon besitzen rund 430.000 Kunden nur ein Sparkonto bei der ING, per Anfang Juni soll die Beziehung zu diesen beendet werden, so eine Sprecherin auf APA-Anfrage.

Kunden, die dagegen ein Girokonto, Depot oder einen Konsum- oder Immobilienkredit bei der Bank haben, sind von dem ersten Schritt noch nicht betroffen. Bei der ING gibt es rund 50.000 Hausbankkunden, also solche, die neben einem Girokonto mit regelmäßigen Geldeingängen mindestens ein weiteres Produkt der Bank nützen.

Grund für den Rückzug seien mangelnde Wachstumsperspektiven in Österreich. "Wir sind in Österreich in mehr als 18 Jahren moderat, aber stetig gewachsen und haben in einem etablierten Bankenmarkt Fuß fassen können. Allerdings stoßen wir als relativ kleiner Akteur in einem gesättigten Markt an Wachstumsgrenzen", sagte der Österreich-Chef der Bank, Barbaros Uygun, laut einer Aussendung.

Auch ein Verkauf des Privatkundengeschäfts sei nicht ausgeschlossen, für Details dazu sei es aber derzeit noch zu früh, so die Banksprecherin. Das Firmenkundengeschäft bleibe dagegen erhalten bzw. soll sogar noch ausgebaut werden. Derzeit habe die ING Österreich rund 50 Großkunden.

Im Privatkundenbereich der Bank sind laut Angaben der Sprecherin derzeit rund 340 Mitarbeiter beschäftigt.