"Der einzige Zusammenhang ist, dass ich mit meinem Mann verheiratet bin." Heute-Chefin Eva Dichand über ihr Naheverhältnis zur Krone.

APA

Inseraten-Affäre: Hausdurchsuchungen bei "Heute"

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwalt ermittelt laut "Ö1-Mittagsjournal" rund um Absprachen zwischen Eva Dichand und Thomas Schmid.

Derzeit führt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwalt (WKStA) offenbar Hausdurchsuchungen bei der Gratiszeitung "Heute" durch, wie das Ö1-"Mittagsjournal" berichtet. Die Ermittlungen stehen in Zusammenhang mit geschwärzten Seiten von Aussagen von Thomas Schmid, damals Kabinettschef im Finanzministerium und ein enger Vertrauter von Sebastian Kurz (ÖVP). Darin ging es um Inserate sowie um Änderungen bei einer Novelle des Stiftungsrechts.

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Demnach habe "Heute"-Herausgeberin Eva Dichand bei Schmid interveniert, dieser habe sich hilfsbereit gezeigt, um Kurz gute Berichterstattung zu sichern. In einem Fall sei das Finanzministerium gegen eine bei Stiftern ungeliebte Novelle des Stiftungsrechts in Hinblick auf Veröffentlichungspflichten eingetreten. So habe er Eva Dichand geschrieben, dass man eine negativen Stellungnahme zum Stiftungsgesetz abgeben werde, so Schmid laut Ö1.

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Bevorzugungen der Zeitung "Österreich"?

Weiters habe sich Dichand ab 2017 beklagt, dass "Österreich" bei Inseraten des BMF gegenüber "Heute" und der "Kronen Zeitung", die ihr Mann Christoph Dichand herausgibt, bevorzugt werde. Daraufhin habe Schmid den ehemaligen Leiter der Kommunikationsabteilung im Finanzressort, Johannes Pasquali, angewiesen, das Inseratenvolumen zugunsten von "Heute" und "Kronen Zeitung" zu verschieben, was auch geschehen sei. Laut Medientransparenzdatenbank habe es nach 2017 einen sprunghaften Anstieg der Schaltungen des Finanzministeriums gegeben: Und zwar von 800.000 auf 1,3 bis 1,6 Mio. Euro bei der "Krone" und von 730.000 Euro auf 1 bis 1,2 Mio. Euro bei "Heute". Sebastian Kurz sei stets über die Vorgänge informiert gewesen.