APA - Austria Presse Agentur

Insolvenzverfahren für deutsche Thomas Cook eröffnet

Das Amtsgericht Bad Homburg hat das förmliche Insolvenzverfahren für das Reiseunternehmen Thomas Cook in Deutschland eröffnet. Insgesamt sind sechs Gesellschaften des Konzerns betroffen, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte. Für den einst zweitgrößten Anbieter der Branche in Deutschland gibt es als Ganzes mangels Investoren keine Zukunft mehr. Der Geschäftsbetrieb wurde eingestellt.

Für Teile der Gruppe gibt es Käufer, dadurch soll gut die Hälfte der einst etwa 2.100 Jobs gesichert werden. So übernimmt beispielsweise der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, der zum Signa-Konzern von Rene Benko gehört, 106 der mehr als 120 Reisebüros. Der türkische Reiseveranstalter Anex Tour erwirbt den Türkei-Spezialisten Öger Tours und den Last-Minute-Anbieter Bucher Reisen. Die Deals stehen unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörde sowie des Gläubigerausschusses von Thomas Cook. Das Amtsgericht bestellte am Mittwoch die bisher vorläufigen Insolvenzverwalter um den bekannten Experten Ottmar Hermann zu Insolvenzverwaltern.

Die deutsche Thomas Cook war in den Sog der Pleite der britischen Mutter geraten und hatte am 25. September Insolvenzantrag gestellt. Der Veranstalter sagte alle bereits gebuchten Reisen ab, auch wenn sie ganz oder teilweise bezahlt worden waren.