APA - Austria Presse Agentur

Internationale Aktionäre dominieren Wiener Börse

Internationale Investoren haben die Wiener Börse fest im Griff. Mehr als die Hälfte (55,2 Prozent) bzw. 28,1 Mrd. Euro der frei handelbaren österreichischen Aktien im Börsensegment prime market gehören ausländischen institutionellen Investoren. Nur 5,6 Mrd. Euro der Streubesitz-Aktien sind bei heimischen Fondsgesellschaften veranlagt. 16,5 Mrd. Euro befinden sich im Besitz österreichischer Privatanleger und nichtfinanzieller Unternehmen.

Das geht aus einer Analyse von IHS Markit für die Wiener Börse hervor. US-amerikanische Investoren waren erneut Spitzenreiter unter den institutionellen Anlegern. Ende 2020 stieg ihr Anteil im Vergleich zu 2018 von 24,5 auf 28,4 Prozent. Auf Platz 2 folgen österreichische Institutionelle mit 16,6 Prozent nach 23,5 Prozent. Der dritte Platz geht an Großbritannien mit 15,7 Prozent, nach zuvor 16,7 Prozent. Deutschland hat sich im Länderranking mit einem Anteil von 7,3 Prozent gegenüber 6,1 Prozent im Vergleich zu 2018 vor Frankreich (6,6 Prozent) auf Platz 4 geschoben.

Größter Einzelinvestor war abermals der norwegische Staatsfonds Norges Bank, der Investments an über 30 heimischen Unternehmen hält. Es gibt praktisch keine namhafte Börsenfirma - von der Erste Group über SBO und OMV bis zu Verbund und Wienerberger -, an der die Norweger nicht investiert sind. Dahinter tummeln sich die US-Fonds BlackRock und Vanguard. Erst an vierter Stelle ist mit der Erste Asset Management eine österreichische Fondsgesellschaft.

"Von großen Staatsfonds ins Portfolio aufgenommen zu werden ist für jedes Unternehmen ein Gütesiegel. Gleichzeitig ist es zur Standortsicherung wichtig, sich auf treue heimische Anlegerschichten verlassen zu können", sagte Christoph Boschan, Chef der Wiener Börse, laut Aussendung. Der Manager sieht die Stärkung der nationalen Investorenbasis daher ganz oben auf der politischen Agenda. Ein Anreiz könnten Steuererleichterungen sein.