Internationale Konferenz zu autonomen Waffensystemen in Wien

Autonome Waffensysteme gewinnen immer mehr an Bedeutung (Illustration)
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat am Montag eine internationale Konferenz zur Regulierung von autonomen Waffensystemen (AWS) in Wien eröffnet.

"Die Technologie entwickelt sich mit rasender Geschwindigkeit, die Politik ist hinten nach", sagte er zu Beginn der Veranstaltung in der Hofburg. Es gebe ein "kleines Fenster" zum Handeln, sagte Schallenberg: "Wir dürfen den Moment nicht verstreichen lassen." An der Konferenz nehmen gut 900 Personen aus 142 Staaten teil.

Auch Vertretungen von internationalen Organisationen und der Zivilgesellschaft sind anwesend. Sie tauschen sich unter dem Titel "Humanity at the Crossroads: Autonomous Weapons Systems and the Challenge of Regulation" aus. Ziel der Konferenz ist es, einen Schritt zur weltweiten Regulierung von AWS zu setzen. Schallenberg appellierte dazu an die Teilnehmenden: "Wir brauchen Sie alle." Autonome Waffensysteme würden bald auf den Schlachtfeldern eingesetzt werden. Daraus entstünden zahlreiche ethische und rechtliche Fragestellungen.

Am wichtigsten sei, dass die Entscheidung über Leben und Tod bei Menschen und nicht bei Maschinen liege. "Jetzt ist die Zeit, um mit internationalen Regeln menschliche Kontrolle sicherzustellen", sagte Schallenberg. Bei den aktuellen militärischen Konflikten sei es schwierig, einen Schritt zurückzutreten. Genau dafür, für einen "strategischen Blick", sei aber die Wiener Konferenz da.

Österreich bemüht sich seit Längerem um Beschränkungen für autonome Waffensysteme. 2023 brachte man eine Resolution in der UNO-Generalversammlung ein, die mit großer Mehrheit angenommen wurde. Passiert ist seither aber wenig. AWS könnten mittels Künstlicher Intelligenz (KI) selbstständig agieren. Die Konferenz dauert bis Dienstagabend. Die Diskussionen sind durchgehend medienöffentlich.

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