IAEA: Iran baut sein Atomprogramm weiter aus
Die IAEA informierte ihre Mitglieder am Donnerstag über eine Ankündigung Teherans, in den Uran-Anreicherungsanlagen in Natans und Fordo weitere Kaskaden von Uran-Zentrifugen zu installieren.
Mangelnde Bereitschaft an Zusammenarbeit
Die IAEA hatte in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit November 2022 in einer Resolution die mangelnde Bereitschaft Teherans zur Zusammenarbeit gerügt. In dem Dokument werden von Teheran unter anderem "technisch glaubwürdige Erklärungen" für die Präsenz von Uran-Partikeln an zwei nicht dafür vorgesehenen Orten gefordert.
Die Resolution, die von Deutschland, Großbritannien und Frankreich gegen den anfänglichen Widerstand der USA eingebracht wurde und vom Iran als "überstürzt und unvernünftig" kritisiert wurde, hat nur symbolischen Charakter, soll aber den diplomatischen Druck auf Teheran erhöhen.
60 Prozent angereichertes Uran
Der Iran bestreitet seit jeher, Atomwaffen herstellen zu wollen. Nach Angaben der IAEA ist der Iran aber der einzige Nicht-Atomwaffenstaat, der über auf 60 Prozent angereichertes Uran verfügt und große Uranvorräte anlegt. Das Land ist damit auf dem Weg, Uran auf die für Atomwaffen notwendigen 90 Prozent anzureichern. Für Atomkraftwerke wird lediglich auf 3,67 Prozent angereichertes Uran benötigt.
"Der heute von der IAEA veröffentlichte Bericht macht deutlich, dass der Iran sein Atomprogramm auf eine Weise ausbauen will, die keinen glaubwürdigen friedlichen Zweck hat", erklärte der US-Außenamtssprecher Matthew Miller am Donnerstag. Der Iran müsse unverzüglich wieder mit der IAEA zusammenarbeiten und seinen Verpflichtungen "vollständig nachzukommen".
Die Zusammenarbeit zwischen Teheran und der IAEA ist in den vergangenen Jahren zunehmend schlechter geworden. Geplante Gespräche mit Teheran wurden nach dem Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi ausgesetzt. Diplomaten gehen davon aus, dass Teheran damit vor allem Zeit gewinnen will.
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