APA - Austria Presse Agentur

Iran verweigert "NYT"-Korrespondenten Arbeitserlaubnis

Der Iran verweigert dem Korrespondenten der US-Zeitung "New York Times" in dem Land seit Monaten eine Arbeitserlaubnis. Die iranischen Behörden hätten Thomas Erdbrink im Februar seinen Presseausweis entzogen, erklärte die "New York Times" am Montag. Für den Entzug der Erlaubnis gibt es keinerlei offizielle Begründung.

Das Außenministerium in Teheran habe zwar wiederholt in Aussicht gestellt, dass der niederländische Staatsbürger seine Arbeitserlaubnis zurückerhalte. Das Ministerium habe aber keinerlei Begründung für den Entzug und die Verzögerung bei der Wiederausstellung gegeben. Erdbrink arbeitet seit 2001 im Iran, seit 2012 als Korrespondent für die "New York Times". Der Zeitung zufolge wurde auch Erdbrinks iranischer Ehefrau, einer Fotografin, eine Arbeitserlaubnis verweigert.

Die "New York Times" hatte sich bisher nicht zum Fall Erdbrink geäußert. Sie tat dies nun nach eigenen Angaben wegen wachsender Spekulationen in den sozialen Netzwerken - und weil immer mehr Menschen auffiel, dass in der Zeitung keine Artikel des Korrespondenten mehr erschienen.

Für ausländische Journalisten gibt es im Iran zahlreiche Beschränkungen. Ihr Presseausweis kann jederzeit eingezogen werden. 2013 wurde der "Washington Post"-Korrespondent Jason Rezaian wegen Spionagevorwürfen festgenommen. Er wurde fast zwei Jahre lang festgehalten.