APA - Austria Presse Agentur

Iran zu "ehrlichen Verhandlungen" mit USA bereit

Der Iran ist nach den Worten seines Präsidenten Hassan Rouhani in Bezug auf den Atom-Deal zu Verhandlungen bereit. "Solange ich die Verantwortung für die Exekutive des Landes trage, sind wir vollkommen bereit zu angemessenen, legalen und ehrlichen Verhandlungen", erklärte Rouhani, der als gemäßigter Politiker in der Islamischen Republik gilt, am Mittwoch.

Sein Land werde aber nicht verhandeln, wenn dies nichts anderes bedeuten würde, als sich zu ergeben. Welcher Art solche Gespräche wären, ließ Rouhani zwar offen. Er bezog sich aber wahrscheinlich auf mögliche Beratungen mit den USA. Deren Präsident Donald Trump hatte vor gut einem Jahr das 2015 in Wien geschlossene Iran-Atomabkommen einseitig aufgekündigt und will den Iran durch harsche Wirtschaftssanktionen zu einer weiter reichenden Vereinbarung über sein Atom- und Raketenprogramm zwingen.

Trump hatte sich bereit erklärt, Gespräche mit dem Iran zu führen. Die anderen Unterzeichnerstaaten des Abkommens - Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Russland und China - wollen den Deal erhalten.

Der Iran dementierte unterdessen die Angaben des US-Militärs über den Abschuss einer zweiten iranischen Dohne. "Keine einzige unserer Drohnen wurde abgeschossen oder zerstört und alle sind weiterhin im Einsatz", sagte Verteidigungsminister Amir Hatami am Mittwoch. Falls die Amerikaner wirklich eine Drohne oder sogar zwei abgeschossen haben, sollen sie die Videos dazu veröffentlichen, sagte der Minister.

Das für den Nahen Osten zuständige Regionalkommando CENTCOM des US-Militärs hatte laut Fox News am Dienstag behauptet, dass vergangene Woche zwei Drohnen in der Straße von Hormuz ins Visier genommen worden seien. Eine sei vom Marineschiff "USS Boxer" definitiv zerstört worden, für die zweite gebe es jedoch keine Bestätigung.

Der Iran hatte schon vergangene Woche die Angaben von US-Präsident Trump zurückgewiesen, wonach das Schiff eine iranische Drohne zerstört habe. Vizeaußenminister Abbas Araghchi äußerte die Vermutung, dass die Amerikaner aus Versehen eine eigene Drohne abgeschossen hätten. Die iranischen Revolutionsgarden hatten letzten Monat eine US-Drohne des Typs "Global Hawk" abgeschossen und später die Trümmer präsentiert. Nach iranischen Angaben erfolge der Abschuss im iranischen Luftraum bei Kuh-e Mobarak am Golf von Oman in der südiranischen Provinz Hormozgan, die USA sprachen von internationalem Luftraum.