Iranerinnen schneiden nach Tod von Mahsa Amini aus Protest Haare ab

Tod von junger Frau schockt den Iran
Aus Protest gegen den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Teheran haben bekannte Iranerinnen ihre Haare abgeschnitten.

Mit den im Internet geteilten Videos und Fotos wollten die Frauen ihre Solidarität mit der jungen Frau ausdrücken, die im Iran nach ihrer Verhaftung durch die Moralpolizei ins Koma gefallen und am Freitag gestorben war. Unter ihnen war etwa die bekannte Schauspielerin Anahita Hemmati.

Festnahme wegen "unislamischem" Outfit

Amini war am Dienstag durch die Religionspolizei wegen ihres "unislamischen" Outfits festgenommen und auf eine Polizeistation gebracht worden. Nach Polizeiangaben bekam sie dort Herzprobleme. Ihr Fall hatte landesweit Empörung und Trauer ausgelöst. Zahlreiche Kritiker warfen der Polizei vor, Amini geschlagen zu haben, was schließlich zum Tod führte. Die Polizei wies diese Darstellung zurück.

Auch Exil-Iraner in Österreich schlossen sich den Protesten an. "Ihr Tod sollte weltweit scharf verurteilt werden, um weitere Gewalt gegen Frauen im Iran zu verhindern", betonten das "Komitee zur Verteidigung der Menschenrechte im Iran" sowie "Medical Professionals for Human Rights in Iran - Austria" am Montag in einer Aussendung. Sie forderten unter anderem die österreichische Bundesregierung auf, "den iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi für Mahsa Aminis Tötung und die zunehmenden Menschenrechtsveletzungen in seinem Land zur Rechenschaft zu ziehen". Sie verwiesen diesbezüglich auf die Teilnahme Raisis an der UNO-Generalversammlung in New York, bei der auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sowie Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) erwartet werden.

Islamische Revolution von 1979

Seit der Islamischen Revolution von 1979 gelten im Iran strenge Kleidungsvorschriften für Frauen. Genauso lange werden diese jedoch von Frauen, insbesondere in den Metropolen, ignoriert - sehr zum Ärger erzkonservativer Politiker. Die Regierung in Teheran und die Hardliner im Parlament versuchen seit Monaten, die islamischen Gesetze strenger umzusetzen.

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