APA - Austria Presse Agentur

Iranischer Außenminister kritisiert in Venezuela die USA

Der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif hat bei seinem Besuch im Venezuela Kritik an den USA geübt. "Die US-Regierung und die industrialisierte Welt haben Angst vor dem Aufstreben neuer Mächte und greifen daher auf Terrorismus zurück", sagte Zarif am Donnerstag in Caracas nach Angaben des staatlichen Senders VTV. Die USA versuchten mit militärischer Macht, Änderungen der Weltordnung zu verhindern.

Außer dem Iran und Venezuela seien auch Kuba, China, Russland und Syrien betroffen. Der Iran und Venezuela sind von den USA und der Europäischen Union mit Sanktionen belegt.

US-Präsident Donald Trump hat mit dem Ausstieg aus dem Wiener Atomabkommen und der Verhängung neuer Sanktionen den ölreichen Iran in die schlimmste Wirtschaftskrise seiner Geschichte gestürzt. Venezuela steckt in einer tiefen Verfassungs- und Wirtschaftskrise. Parlamentspräsident Juan Guaidó versucht mit Unterstützung der USA, Präsident Nicolás Maduro aus dem Amt zu drängen. Zahlreiche Staaten - auch Österreich - erkennen Guaidó als Interimspräsidenten an. Trotz harter Sanktionen der USA gegen Land und Regierung konnte Guaidó sich bisher nicht gegen Maduro durchsetzen, der das Militär auf seiner Seite hat.

Der Iran gehört mittlerweile zu den engsten Verbündeten der Regierung Maduros. Im Sommer hatten die USA vier Tanker mit iranischem Öl für Venezuela konfisziert. Zuletzt hatte die Islamische Republik mehrere Öltanker und Frachter mit Lebensmitteln in das südamerikanische Land geschickt. Der Iran habe Venezuela in schwierigen Zeiten geholfen, sagte der venezolanische Außenminister Jorge Arreaza.

Zarif kam während seines Besuchs in Caracas mit Maduro zusammen. Die Länder wollten ihre wissenschaftliche Zusammenarbeit in der Corona-Pandemie verstärken, wie die staatliche venezolanische Nachrichtenagentur AVN berichtete. Im Anschluss reist Zarif zur Amtseinführung des neuen bolivianischen Präsidenten Luis Arce sowie nach Kuba.