Israel überprüft verdächtigen Aktienhandel vor Hamas-Angriff

Händler schienen Ereignisse vorherzusehen
Die israelischen Behörden gehen einem Bericht von US-Wissenschaftern nach, wonach einige Anleger möglicherweise im Voraus von dem Angriffsplan der islamistischen Hamas am 7. Oktober wussten.

Untersuchungen der Rechtsprofessoren Robert Jackson Jr. von der New York University und Joshua Mitts von der Columbia University ergaben, dass es im Vorfeld der Angriffe zu erheblichen Leerverkäufen von Aktien kam. Bei Leerverkäufen setzen Anleger auf sinkende Kurse.

"Schon Tage vor den Anschlägen schienen die Händler die kommenden Ereignisse vorauszusehen", heißt es in einem Bericht der Wissenschafter, in dem sie auf Leerverkäufe im MSCI-Israel-ETF verweisen. Diese seien am 2. Oktober nach Daten der US-Aufsichtsbehörde Finra "plötzlich und in erheblichem Umfang in die Höhe geschossen".

Wertpapierbehörde

An der Börse in Tel Aviv seien die Leerverkäufe von israelischen Wertpapieren dramatisch angestiegen, steht im 66-seitigen Bericht. Die israelische Wertpapierbehörde erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass ihr die Angelegenheit bekannt sei. Sie werde "von allen relevanten Parteien untersucht". Näher wollte sich eine Sprecherin der Wertpapieraufsichtsbehörde dazu nicht äußern, bei der israelischen Polizei war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.

Bei Leerverkäufen setzen Anleger auf sinkende Kurse. Nach Angaben der US-Forscher übertrafen die Leerverkäufe vor dem 7. Oktober diejenigen vor anderen Krisen wie etwa der Finanzkrise, dem Israel-Gazakrieg 2014 oder der Corona-Pandemie.

"Obwohl wir keinen Gesamtanstieg der Leerverkäufe von israelischen Unternehmen an den US-Börsen feststellen konnten, haben wir kurz vor den Anschlägen einen starken und ungewöhnlichen Anstieg des Handels mit riskanten Short-Optionen auf Unternehmen festgestellt, die kurz nach den Anschlägen ausliefen", wird im Bericht, über den zuerst die israelischen Finanznachrichtenseite "The Marker" berichtet hatte, mitgeteilt. "Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Händler, die über die bevorstehenden Angriffe informiert waren, von diesen tragischen Ereignissen profitierten."

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