Israel setzt Militäreinsatz im Westjordanland fort

Von Israels Armee angeriffenes Auto in Qabatiya - Zwei Tote
Israel hat nach palästinensischen Angaben seinen Militäreinsatz im nördlichen Westjordanland ausgeweitet. Zahlreiche israelische Bodentruppen und Bulldozer seien zu einer Razzia in Flüchtlingsviertel im Bereich Tammun vorgedrungen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA. Auch in den Städten Jenin und Tulkarem war die Armee demnach weiter im Einsatz. Die israelische Armee erklärte, sie habe im Westjordanland eine "Reihe von Terroristen" getötet.

Augenzeugen berichteten von einem großen Einsatz um Tubas und Tammun. Ein AFP-Journalist beobachtete, wie die Armee die Ausgänge des Flüchtlingslagers Faraa blockierte und in Häuser eindrang. Zudem waren Drohnen am Himmel zu sehen. Die israelische Armee teilte mit, die "Anti-Terror-Operation" (...) auf fünf Ortschaften erweitert zu haben. Am Samstag seien in Jenin und Qabatiya binnen mehrerer Stunden insgesamt drei Terrorzellen angegriffen worden.

Die Zelle in Qabatiya sei unterwegs zu einem Anschlag gewesen. Nach dem Drohnenangriff sei es in dem Fahrzeug zu Sekundärexplosionen von Sprengstoff gekommen. Einer der dabei getöteten Männer sei während der vorherigen Waffenruhe mit der Hamas im November 2023 freigekommen. In Tammun seien Waffen gefunden worden, darunter Gewehre des Typs M-16 und Munition. Das Militär setze einen Anti-Terror-Einsatz im nördlichen Westjordanland fort, um die Sicherheit der israelischen Bürger zu gewährleisten.

Das palästinensische Gesundheitsministerium hatte am Samstagabend erklärt, dass bei israelischen Angriffen im Bereich Jenin fünf Menschen getötet worden seien. Darunter sei ein 16-Jähriger gewesen. Zwei Palästinenser seien in Jenin auf einem Motorrad bei einem Drohnenangriff getroffen worden, zwei weitere bei einer Attacke auf ein Auto in der südlicher gelegenen Ortschaft Qabatiya.

Am 21. Jänner hatte das israelische Militär eine große Offensive im Westjordanland mit dem Ziel gestartet, militante Palästinenser-Gruppen aus dem Bereich Jenin zu vertreiben. Jenin ist als Hochburg palästinensischer Milizen bekannt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah wurden seither insgesamt 25 Palästinenser getötet worden.

Der durch den Großangriff der radikalislamischen Hamas und verbündeter Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöste Krieg im Gazastreifen hatte auch die Gewalt im besetzten Westjordanland aufflammen lassen. Im Gaza-Krieg gilt seit dem 19. Jänner eine Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas.

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