APA - Austria Presse Agentur

Israel und Hamas dementierten Berichte über Waffenruhe

Berichte über eine erwartete Waffenruhe im Konflikt zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas sind von beiden Seiten zurückgewiesen worden.

Das israelische Fernsehen hatte berichtet, im Rahmen internationaler Vermittlungsbemühungen könnten von 06.00 Uhr Ortszeit (05.00 MESZ) am Donnerstag die Waffen schweigen. Sicherheitskreise rechneten jedoch binnen weniger Tage mit einem Ende der Kampfhandlungen. Izzat al-Rishaq, ein hochrangiger Funktionär der im Gazastreifen herrschenden Hamas, teilte jedoch mit, es sei bisher noch keine Einigung erzielt oder ein Zeitpunkt für eine Waffenruhe festgelegt worden. Nach Medienberichten dementierte auch die israelische Seite den Bericht über eine bevorstehende Waffenruhe am Donnerstag früh.

Sicherheitskreise rechneten jedoch innerhalb weniger Tage mit einem Ende der Kampfhandlungen. Besonders von US-Seite werde wachsender Druck auf Israel ausgeübt, den Einsatz zu beenden.

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In Israel mehren sich unterdessen die Forderungen, die Übergabe der Leichen zweier Soldaten, die Hamas seit dem letzten Gaza-Krieg 2014 festhält, sowie die Freilassung zweier israelischer Gefangener mit einer Waffenruhe zu verknüpfen. Israel und die Hamas hatten in den vergangenen Jahren immer wieder über Unterhändler über einen Tausch verhandelt. Die Hamas forderte im Gegenzug stets die Freilassung zahlreicher palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.

Im Vatikan will sich unterdessen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin nachdrücklich für einen Waffenstillstand im Nahostkonflikt einsetzen. "Dieser Konflikt bringt Tod und Verderben", sagte er laut Kathpress dem Portal "Vatican News". Papst Franziskus und der Heilige Stuhl seien "sehr besorgt" angesichts der Vorgänge im Heiligen Land. Die Gewalteskalation zwischen Israel und den Palästinensern müsse dringend gestoppt werden.

Der Vatikan sei zwar kein Vermittler "im technischen Sinne", wolle aber dennoch alles unternehmen, um den Konflikt im Sinne einer Zwei-Staaten-Lösung zu entschärfen. Über dieses Thema wolle er am Wochenende auch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprechen, so Parolin. Die deutsche Politikerin wird den Angaben zufolge am Samstag im Vatikan erwartet. Geplant ist unter anderem eine Audienz bei Papst Franziskus.