Israel wirft Hamas zwei Verstöße gegen Waffenruhe vor

Israels Armeesprecher Daniel Hagari kritisiert die Hamas
Israel hat der Hamas am Sonntag zwei Verstöße gegen die seit gut einer Woche gültige Waffenruhe vorgeworfen. "Arbel Yehud, eine zivile Geisel, deren Freilassung für Samstag geplant war, wurde nicht freigelassen, und die detaillierte Liste mit dem Status aller Geiseln wurde nicht vorgelegt", erklärte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanyahu.

Bereits am Samstag hatte Israels Armeesprecher Daniel Hagari der Hamas vorgeworfen, mit Yehuds nicht erfolgter Freilassung gegen die Waffenruhe zu verstoßen. Daraufhin erklärte die Hamas, Yehud, die nach Medienberichten einen familiären Bezug zu Deutschland hat, sei "am Leben und bei guter Gesundheit" und werde am kommenden Samstag freigelassen.

Israel erklärte mit Blick auf die nicht erfolgte Freilassung von Yehud, die Armee werde sich vorerst nicht vom sogenannten Netzarim-Korridor zurückziehen - einer sieben Kilometer langen Verbindung in der Mitte des Gazastreifens, die den Norden vom Süden des Palästinensergebiets trennt.

87 Geiseln noch im Gazastreifen, 34 davon laut Israel tot

Am Samstag hatte die Hamas im Rahmen des Waffenruheabkommens mit Israel vier weitere Geiseln freigelassen. Die vier Soldatinnen Daniella Gilboa, Karina Ariev, Liri Albag und Naama Levy wurden vom Roten Kreuz aus dem Gazastreifen herausgebracht und an die israelische Armee übergeben. Am vergangenen Sonntag waren bereits drei israelische Frauen freigelassen worden.

Im Gazastreifen sollen sich derzeit noch 87 während des Großangriffs durch palästinensische Kämpfer am 7. Oktober 2023 aus Israel verschleppte Menschen befinden, 34 von ihnen sind nach Einschätzung der israelischen Armee bereits tot.

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