Unicredit Hauptsitz in Mailand.

APA - Austria Presse Agentur

Italien unterstützt UniCredit bei Übernahme

Der italienische Staat will der Bank-Austria-Mutter UniCredit mit Milliardensummen unter die Arme greifen, um eine Übernahme der Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) zu ermöglichen. Die staatliche Auffanggesellschaft Amco könnte 22,7 Milliarden Euro an Risikokrediten von UniCredit übernehmen, damit eine Integration von Monte Paschi leichter sei, berichtete die Tageszeitung "Il Messaggero" am Freitag.

Bisher waren Insiderinformationen über die Bereitschaft des Staats kursiert, 14 Milliarden Euro an UniCredit-Risikokrediten zu übernehmen. Zusätzlich zur Übernahme von Problemkrediten will der Staat Rechtsrisiken im Volumen von rund 10 Milliarden Euro abgrenzen. Nachdem sich italienische UniCredit-Aktionäre gegen die Fusionspläne mit MPS ausgesprochen hatten, sei der Staat bereit, den Anteil von UniCredit-Risikokrediten zu erhöhen, berichtete das Blatt.

Die Aktie der Bank-Austria-Mutter legte am Freitag in Mailand um 2,6 Prozent auf 8,24 Euro zu. Das MPS-Papier stieg um 1,1 Prozent auf 1,14 Euro.

Wichtige italienische Aktionäre wie die Stiftungen der norditalienischen Banken Cariverona und CRT sowie Delfin, Finanzgesellschaft des Großunternehmers Leonardo Del Vecchio, Eigentümer des italo-französischen Brillenherstellers Essilux, wehren sich gegen den Zusammenschluss mit MPS. Wie die Mailänder Wirtschaftszeitung "Sole 24 Ore" (Donnerstagausgabe) berichtete, hätten Del Vecchio und die Manager der Bankenstiftungen bei einem Treffen mit dem designierten Verwaltungsratspräsidenten Pier Carlo Padoan ihre Ablehnung zur Fusion bekundet. Delfin, Cariverona und CRT halten zusammen eine fünfprozentige Beteiligung an der Bank-Austria-Mutter.