APA - Austria Presse Agentur

Corona: Italienischer Experte will Quarantäne für Ski-Urlauber

Italiens Gesundheitsratspräsident hofft angesichts der Corona-Pandemie auf geschlossene Skigebiete bis Jahresende und fordert ansonsten eine Quarantäne für Reiserückkehrer aus dem Ausland.

"Wenn das nicht so wäre, würde ich sagen, dass es vernünftig ist, eine Isolationszeit für Rückkehrer zum Schutz der Allgemeinheit vorzusehen", sagte Franco Locatelli der Zeitung "La Stampa" (Sonntag). Österreich sei Teil der EU und er nannte es überraschend, dass Wien den Vorschlag der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und der italienischen Regierung nicht akzeptiere, die Betriebe zum Infektionsschutz geschlossen zu halten.

Die Entscheidung der Schweiz, die Skigebiete offen zu halten, sei ebenfalls enttäuschend, fügte Locatelli an. Er und andere Wissenschafter beraten das Gesundheitsministerium und erstellen die Corona-Lageberichte.

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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kündigte unterdessen an, dass Bayern stichprobenartig aus Österreich zurückkehrende Skifahrer überprüfen wird. Hintergrund ist der Plan, dass Personen, die im Ausland Ski fahren, künftig nach der Rückkehr 14 Tage in Quarantäne müssen. Es dürfe kein zweites Ischgl geben, sagt der CSU-Politiker in der ARD in Anspielung auf den Tiroler Skiort, der Anfang des Jahres als Corona-Hotspot galt.

Seit Tagen streiten die Alpenländer in Europa über eine Schließung der Wintersportbetriebe, um einer erneuten Ausbreitung des Coronavirus etwa durch Urlauber vorzubeugen. Während sich Deutschland und Italien für eine Öffnung erst nach Neujahr stark machen, wollen Österreich und die Schweiz, nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen, ihre Skigebiete gar nicht schließen.