APA - Austria Presse Agentur

Italiens Bahnen investieren Milliarden, auch im Ausland

Die italienischen Staatsbahnen arbeiten an einem zehnjährigen Entwicklungsplan. Im Fokus stehen die milliardenschweren Investitionspläne, die die Ferrovie dello Stato (FS) dank der Finanzierung aus dem EU-Wiederaufbauprogramm umsetzen können. Im nächsten Jahrzehnt werden die Staatsbahnen Italiens größter Investor sein, sagte Bahnchef Luigi Ferraris bei einer Anhörung vor der Abgeordnetenkammer in Rom.

Die Bahnen wollen nicht nur in Italien, sondern auch im Ausland wachsen, wo sie vor allem im Hochgeschwindigkeitsbereich mitmischen. Das Auslandsgeschäft soll in den nächsten Jahren insgesamt 10 Prozent der Einnahmen ausmachen.

"Wir haben an einer Reihe von Ausschreibungen im Ausland teilgenommen, bei denen wir oft mit lokalen Anbietern zusammenarbeiteten. Wir sind einer der größten Eisenbahnbetreiber der Welt. Wenn wir im Ausland wachsen wollen, müssen wir entweder Züge betreiben oder Infrastrukturen bauen", so Ferraris.

Die Bahnen wollen unter anderem im Güterverkehr punkten. "Derzeit kontrollieren wir einen Marktanteil von circa 50 Prozent im Güterverkehr, ein Markt, der aufgrund der Infrastrukturen im Wesentlichen stabil geblieben ist. Mit Blick auf die Zukunft müssen wir diesem Bereich viel mehr Aufmerksamkeit widmen, ihn weiterentwickeln und dafür sorgen, dass ein Betreiber wie FS auch im Güterverkehr eine Rolle spielt", sagte Ferraris. Zu diesem Zweck wollen sich die Staatsbahnen stärker auf Infrastrukturen konzentrieren und für eine bessere Vernetzung von Bahn-und Lkw-Verkehr sorgen. So soll es zu einer Fusion der Bahnnetztöchter RFI und Italferr mit der Straßenverwaltungsgesellschaft ANAS kommen.

Die italienischen Staatsbahnen wollen in den nächsten Jahren die regionalen Bahnverbindungen verbessern, die von 70 Prozent der Bahnreisenden genutzt werden. Zu den Projekten zählt auch, an Bord regionaler Züge eine Wifi-Verbindung zu garantieren, wie es bereits auf Hochgeschwindigkeitszügen der Fall ist.