APA - Austria Presse Agentur

Kiew: Italiens Ministerpräsidentin Meloni eingetroffen

Italiens Premierminister Giorgia Meloni ist am Dienstag zu einem Besuch in Kiew eingetroffen.

Laut Medienberichten stand ein Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj für den Nachmittag auf dem Programm. Zuvor besuchte Meloni "Symbolorte" des ukrainischen Widerstandes. Am Montag war US-Präsident Joe Biden in Kiew zu Gast.

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Nach ihrer Ankunft in Kiew reiste Meloni zum Vorort Butscha, um der Zivilistinnen und Zivilisten zu gedenken, die dort nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine getötet wurden. Nachdem sie eine kleine Ausstellung mit Fotos von dem Massaker besuchte, bat Meloni ihren Dolmetscher, die Botschaft zu übersetzen: "Ihr seid nicht allein". "Sie können auf Italien zählen. Wir waren von Anfang an bei Ihnen und werden es bis zum Ende sein. Sie haben unsere ganze Unterstützung. Wir werden für Sie und Ihre Freiheit kämpfen", sagte die seit Oktober als italienische Premierministerin amtierende Rechtspolitikerin.

Meloni besuchte danach die orthodoxe St.-Andreas-Kirche in Butscha und legte einen Kranz zu Ehren der Opfer nieder, die dort in einem Massengrab bestattet wurden. Örtliche Beamte überreichten ihr eine Medaille, die aus gebrauchten Kugeln hergestellt wurde. Anschließend fuhr die Regierungschefin nach Irpin, einer weiteren Stadt, in der nach dem Einmarsch der russischen Streitkräfte Zivilisten ermordet wurden.

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Wladimir Putin als "Propaganda"?

Meloni bezeichnete eine Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin als "Propaganda". Sie betonte, sie hätte auf "etwas Konstruktiveres" gehofft. "Ein Teil meines Herzens hatte auf andere Worte gehofft, auf einen Schritt nach vorn. Es war nur Propaganda", sagte Meloni. Putin warnte am Dienstag, dass Moskau wieder Atomtests durchführen könnte. Die 46-jährige Meloni hatte angekündigt, noch vor dem Jahrestag des Kriegsausbruchs am 24. Februar in die Ukraine zu reisen.

Meloni war an Bord eines Sonderzugs nach Kiew gereist. Gegen zwei Uhr hielt der Zug zur Kontrolle in Lemberg, nachdem die Grenze zu Polen überquert wurde. Die italienische Premierministerin hatte am Montag in Warschau Gespräche mit ihrem polnischen Amtskollegen Mateusz Morawiecki geführt. Sie traf auch den polnischen Präsidenten Andrzej Duda.

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Trotz Unstimmigkeiten innerhalb ihrer rechtsgerichteten Regierungskoalition und der geteilten öffentlichen Meinung in Italien hat die Rechtsaußen-Politikerin die Ukraine stets unterstützt. Für internationale Kritik hatte vor wenige Tagen aber einmal mehr Melonis Koalitionspartner gesorgt. Der frühere Ministerpräsident Silvio Berlusconi, Chef der mitregierenden konservativen Forza Italia, erklärte vergangene Woche, er würde sich nicht um ein Treffen mit Selenskyj bemühen, wenn er noch Regierungschef wäre. Den ukrainischen Präsidenten machte er für den Krieg mit Russland verantwortlich.