APA - Austria Presse Agentur

IWF senkt erneut Wachstumsprognose für Weltwirtschaft

Der Internationale Währungsfonds (IWF) blickt zunehmend skeptischer auf die globale Konjunktur. Die Weltwirtschaft werde 2019 nur noch um 3,2 Prozent (statt bisher 3,3 Prozent) zulegen und nächstes Jahr um 3,5 Prozent (statt bisher 3,6 Prozent), teilte der IWF am Dienstag mit. Der Fonds senkte damit seine Prognosen erneut.

Diesmal ging es jeweils um 0,1 Prozentpunkte nach unten. Die Abwärtsrisiken hätten sich seit April verstärkt. Dazu gehörten der Zollstreit zwischen den USA und China sowie geopolitische Spannungen. "Globales Wachstum bleibt gedämpft."

Zu Österreich wurden in der neuesten Prognose nicht eigens Daten erhoben. Für Deutschland erwartet der IWF heuer nur noch 0,7 Prozent Wachstum und begründete dies mit einer schwächeren Auslandsnachfrage. Dies werde auch Investitionen bremsen. Bisher hatte der Fonds mit einem Anstieg des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,8 Prozent gerechnet. Für das Schaltjahr 2020 erhöhte der IWF seine Prognose zwar um 0,3 Punkte auf 1,7 Prozent, führte dies aber vor allem auf eine geänderte BIP-Definition zurück. Bei vergleichbaren Zahlen, die jahreszeitliche Schwankungen und die unterschiedliche Zahl von Arbeitstagen berücksichtigt, gab es laut IWF ebenfalls eine leichte Senkung für 2020.

Für die USA erhöhte der Fonds seine Wachstumsprognose 2019 wegen des überraschend guten Jahresauftakts auf 2,6 (bisher 2,3) Prozent und erwartet 2020 weiter 1,9 Prozent. Der Eurozone trauen die IWF-Ökonomen weiter ein Wachstum von 1,3 Prozent zu, das sich im nächsten Jahr etwas stärker als erwartet auf 1,6 Prozent beschleunigen dürfte. Für China hingegen zeigte sich der Fonds skeptischer und senkte seine Prognosen vor allem wegen des Zollstreits mit den USA leicht. Demnach dürfte die chinesische Wirtschaft 2019 um 6,2 (bisher 6,3) Prozent und 2020 um 6,0 (6,1) Prozent zulegen.