Japan plant diplomatischen Olympia-Boykott

Diplomatisches Tauziehen vor den Olympischen Winterspielen in China
Auch Japan will nach Medienberichten keine hochrangigen Politiker zu den Olympischen Winterspielen nach China schicken. Die Planungen der Regierung von Ministerpräsident Fumio Kishida sähen vor, keine Regierungsvertreter vom 4. bis 20. Februar 2022 nach Peking zu entsenden, berichteten japanische Medien am Freitag. Japanische Athleten würden jedoch wie geplant teilnehmen.

Damit würde sich Japan seinem wichtigsten Verbündeten anschließen. Die USA hatten bereits erklärt, wegen anhaltender Menschenrechtsverletzungen keine diplomatischen Vertreter nach Peking zu entsenden.

Auch andere Länder wie Kanada und Großbritannien folgen der US-Initiative. Kishida wolle den Plan aber nicht selbst bekanntgeben, um Chinas Führung nicht direkt zu provozieren, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf nicht genannte Quellen. China ist wichtiger Handelspartner Japans.

China steht wegen Menschenrechtsverletzungen im Umgang mit Uiguren und Tibetern, wegen der Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong und Drohungen gegen Taiwan in der Kritik. Auch die neue japanische Regierung unter Kishida betrachte die Menschenrechte als einen wichtigen Pfeiler seiner Außenpolitik, berichtete Kyodo.

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