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Boris Johnson ruft wegen den Flugverboten eine Krisensitzung ein

Nach der Entdeckung einer neuen Coronavirus-Variante in Südostengland hat Großbritanniens Premierminister Boris Johnson eine Krisensitzung seines Kabinetts einberufen.

Bei dem Treffen werde es um die "Situation bezüglich des internationalen Verkehrs", insbesondere des Frachtverkehrs, gehen, sagte ein Regierungssprecher am Montag in London. Mehrere EU-Staaten haben den Flugverkehr mit Großbritannien wegen der neuen Virus-Variante eingestellt. 

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In Österreich dürfen Flugzeuge aus Großbritannien ab Dienstag nicht mehr landen. Auch in Luxemburg zog am Montag nach und setzte Landung von Passagierflugzeugen für mindestens 24 Stunden aus. Als Vorsichtsmaßnahme, bis man über neue wissenschaftliche Erkenntnisse verfüge, teilte das luxemburgische Gesundheitsministerium mit. Auch Dänemark, Schweden und Finnland wollen keine Flugzeuge aus Großbritannien mehr landen lassen. Der formelle Beschluss in Norwegen und Schweden soll im Laufe des Tages gefasst werden. Das teilten die Behörden der Länder mit.

Türkei stoppt Großbritannienflüge

Auch die Türkei stoppte alle Großbritannienflüge. Außerdem sei wegen des Auftauchens ansteckenderer Virusvarianten der Flugverkehr mit Südafrika und den Niederlanden vorerst eingestellt worden, twitterte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Sonntagabend. Zuvor hatten schon zahlreiche andere Staaten die Flugverbindungen zu Großbritannien stillgelegt.

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Verschärfter Lockdown über Weihnachtszeit

Johnson hatte einen verschärften Lockdown in England über die Weihnachtszeit mit der Entdeckung der Virus-Mutation begründet. Seinen Angaben zufolge ist die Corona-Mutation um 70 Prozent ansteckender als die Ursprungsvariante. Großbritanniens Gesundheitsminister Mark Hancock sagte im Sender Sky News, die neue Mutation sei "außer Kontrolle".

Die Virus-Variante wurde auch bereits in weiteren Ländern nachgewiesen, darunter Italien, Belgien, die Niederlande und Dänemark. Der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, sagte am Montag im Deutschlandfunk, dass davon auszugehen sei, dass die Mutation auch Deutschland bereits erreicht habe. Er betonte, dass die Datenlage zu der Mutation noch sehr lückenhaft sei. Johnsons Angaben zum Ansteckungsgrad der Mutation seien ein Schätzwert.

In Österreich wurde die Virusmutation bisher nicht nachgewiesen, hieß es am Sonntag auf APA-Anfrage aus dem Gesundheitsministerium.