APA - Austria Presse Agentur

Kärntner Mordprozess 15 Jahre nach Leichenfund gestartet

Am Landesgericht Klagenfurt hat am Dienstag ein Prozess wegen Mordes gegen einen 49 Jahre alten Mann begonnen. Der marokkanische Staatsbürger, der seit 2001 überwiegend in Italien lebt, soll vor knapp 15 Jahren in Kärnten eine damals 49 Jahre alte Italienerin, mit der er eine jahrelange Beziehung hatte, getötet haben. Eine DNA-Spur an der Leiche führte zum Angeklagten. Er leugnet die Tat.

Die teilweise verbrannte Leiche der Frau war 2008 im Völkermarkter Stadtwald gefunden worden. Die 49-Jährige wurde geschlagen, gewürgt und erschossen. Es dauerte Jahre, bis die Tote identifiziert wurde. DNA-Spuren an ihrem Körper brachten 2021 einen Treffer, als der Angeklagte in Italien wegen Drogendelikten in Haft war.

Staatsanwältin Sandra Agnoli sprach angesichts der heftigen Gewalt bei der Tat im Anklagevortrag von einem sogenannten "Overkill" und meinte: "Es war eindeutig eine Beziehungstat." Der Angeklagte habe alles getan, um die Identität der Toten zu verschleiern, weil der Verdacht zuerst auf ihn gefallen wäre, meinte die Anklägerin.

Verteidiger Nikolaus Rast sprach von einem Indizienprozess. Die DNA-Spur passe zwar zu seinem Klienten, es sei aber keine richtige Beziehung gewesen. Sein Mandant habe die Frau immer wieder getroffen, um mit ihr sexuell zu verkehren. Deshalb habe er nach ihrem Verschwinden auch nicht nach ihr gesucht.