Kairo-Verhandlungen "letzte Chance" für Geisel-Freilassung

Die Waffen sollen endlich schweigen
Ein Hamas-Vertreter hat die Verhandlungen zum Gazakrieg als "letzte Chance" für eine Freilassung der israelischen Geiseln bezeichnet.

Der ranghohe Vertreter der radikalislamischen Palästinenserorganisation, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte am Dienstag, die anstehende Verhandlungsrunde in Kairo sei "die letzte Chance" für Israel, die Gefangenen "lebend zurückzubekommen". Israel will daher eine Delegation in die ägyptische Hauptstadt schicken.

Bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas geht es um eine Waffenruhe im Gazastreifen und eine Freilassung der in das Palästinensergebiet verschleppten Geiseln. Hamas-Vertreter hatten zuletzt am Wochenende in der ägyptischen Hauptstadt Kairo Gespräche mit Vermittlern aus Ägypten und Katar geführt. Israel war zunächst nicht in Kairo vertreten, der erhoffte Durchbruch blieb aus.

Am Sonntag war die Hamas-Delegation wieder abgereist. Am Dienstag wollte sie nach Angaben des Hamas-Vertreters aber in Katars Hauptstadt Doha wieder aufbrechen, um die Verhandlungen in Kairo "abzuschließen". Nach Angaben des Büros des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu will nun auch Israel eine "hochrangige Delegation nach Ägypten schicken", um weiter über eine Feuerpause zu verhandeln.

Die israelische Offensive im Gazastreifen war durch den beispiellosen Großangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben etwa 1.170 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Durch die anschließenden israelischen Angriffe im Gazastreifen wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, inzwischen mehr als 34.700 Menschen getötet.

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