APA - Austria Presse Agentur

Kaum Fortschritte bei innerafghanischen Friedensgesprächen

Fast zwei Wochen nach dem Abkommen der USA mit den Taliban gibt es in Afghanistan kaum Fortschritte auf dem Weg zu innerafghanischen Gesprächen. Die Gewalt geht im Land unterdessen weiter. Ein Verhandlungsteam der afghanischen Regierung kehrte am Donnerstag aus Katar nach Kabul zurück, wie der Nationale Sicherheitsrat auf Twitter erklärte.

Das Team befand sich seit zwei Wochen in Doha. Man wollte nun eine neue Gruppe in das Golf-Emirat schicken, dem Sitz des politischen Büros der Taliban. Ein Treffen scheint der Ankündigung zufolge noch nicht stattgefunden zu haben.

In Doha hatten die militant-islamistischen Taliban und die USA am 29. Februar ein Abkommen geschlossen, das einen Abzug aller US- und internationalen Truppen aus Afghanistan vorsieht. Im Gegenzug sollen die Taliban mit der afghanischen Regierung Friedensgespräche aufnehmen. Deren Beginn war laut Abkommen eigentlich schon für den 10. März vorgesehen.

Die Gewalt der Taliban sei immer noch zu groß, schrieb der US-Sondergesandte für Aussöhnung in Afghanistan, Zalmay Khalilzad, am Mittwoch auf Twitter. Der afghanische Sicherheitsberater Hamdullah Mohib erklärte seinem Büro zufolge: "Afghanistan wird seine aktive Verteidigungshaltung aufgeben, wenn die Taliban ihre gewalttätige Aggression nicht reduzieren."

Streit gab es zwischen der Regierung und den Taliban auch wegen eines vorgesehen Gefangenaustauschs. Bis zu 5.000 Kämpfer der Taliban sollten bis Dienstag im Tausch gegen 1.000 Gefangene der Extremisten freigelassen werden. Der Austausch hat aber noch nicht stattgefunden. Präsident Ashraf Ghani unterzeichnete einen Erlass, der die schrittweise Freilassung von 5.000 inhaftierten Taliban in zwei Phasen vorsieht. Ab diesen Samstag sollen demnach jeden Tag 100 Kämpfer aus dem Militärgefängnis bei Bhagram freigelassen werden, vorerst 1.500.