APA - Austria Presse Agentur

USA-Bild: Kein Biden-Effekt bei den ÖsterreicherInnen

Ein Jahr nach dem Amtsende von US-Präsident Donald Trump ist das USA-Bild der Österreicher kaum verändert.

Nur 2,6 Prozent der Österreicher gaben in einer am Freitag veröffentlichten Umfrage der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft (ÖAG) an, ihr Bild von den USA habe sich in den vergangenen zwölf Monaten "deutlich verbessert", für ebenso viele hat es sich sogar "deutlich verschlechtert". Insgesamt haben mehr Befragte ein negatives Bild von den USA als ein positives.

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56,1 Prozent haben gemischte Gefühle, wenn sie an die USA denken. 25,7 Prozent haben ein negatives Bild von den USA (sehr negativ: 5,2 Prozent), 18,2 Prozent ein positives (sehr positiv: 2,4 Prozent). Auffallend sind die Geschlechterunterschiede. Während 21,7 Prozent der Männer ein positives USA-Bild haben, sind es unter den Frauen lediglich 14,7 Prozent.

Die Umfrage wurde im Vorfeld des ersten Jahrestag des Amtsantritts von US-Präsident Joe Biden durchgeführt. Ein "Biden-Effekt" ist in der Umfrage nicht feststellbar. So ist das USA-Bild in den vergangenen zwölf Monaten für 52,3 Prozent der Befragten "gleich geblieben". Verbessert hat es sich für 27,3 Prozent (deutlich verbessert: 2,6), verschlechtert für 20,4 Prozent (deutlich verschlechtert: 2,6). Befragt nach den Gründen für die Verbesserung ihres USA-Bildes nannten 88,7 Prozent die Abwahl Trumps. Bei denjenigen, deren USA-Bild sich nach dem Amtsende Trumps verschlechtert hat, nannten jeweils 16,7 Prozent Biden und Trump sowie jeweils 12,7 Prozent die Coronakrise sowie die Politiker allgemein.

Bemerkenswert ist auch das eher geringe Interesse der Österreicher an den USA. Ein Drittel der Befragten gab an, sich weniger als einmal monatlich oder sogar nie mit den USA befassen. 4,2 Prozent outeten sich als USA-Junkies: Sie beschäftigen sich täglich mit dem "Land of the free". Und man hat auch den Eindruck, dass die Österreicher die US-Politik schon einmal ernster nahmen. So gaben 40,9 Prozent der Befragten an, dass die US-Politik für Österreich wichtig sei, 17 Prozent bezeichneten sie als nicht wichtig.

Die amerikanischen Topunternehmen sind in der Wahrnehmung der Befragten Amazon (19 Prozent), Apple (12,6 Prozent) und McDonald's (9,8 Prozent) sowie Google (5,4 Prozent) und Microsoft (4,4 Prozent). 74,7 Prozent der Befragten gaben an, dass die US-Wirtschaft wichtig für die Weltwirtschaft sei, 50,7 Prozent äußerten sich im Fall der österreichischen Wirtschaft entsprechend.

35,7 Prozent der Befragten gaben an, dass man von den USA in Sachen Wirtschaft "einiges lernen" könne. Deutliche Mehrheiten sehen die US-Wirtschaft als digital, risikobereiter und innovativ. Nur jeweils elf Prozent sehen sie als sozial und nachhaltig an. Deutlich fällt auch das Urteil zur US-Performance in der Klimapolitik aus. Nur 10,6 Prozent sehen einen großen Beitrag der USA zur Bekämpfung der Klimakrise, 63,1 Prozent bezeichneten den Beitrag als klein.

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Ganz anders sieht das Bild aus, wenn es um Hollywood geht. 85,8 Prozent der Befragten sehen einen großen weltweiten Einfluss der USA auf die Filmindustrie. Es folgen die Musikindustrie (74,7 Prozent) und die Mode (50,5 Prozent). Deutlich geringer wird der Einfluss auf Architektur, Kunst und Literatur eingeschätzt, lediglich 19,2 Prozent sehen einen großen US-Einfluss auf die Kulinarik. Und schließlich schätzen sich die Österreicher als ähnlich sportbegeistert ein als die US-Amerikaner. Einen großen Stellenwert des Sports sahen 69,5 Prozent der Befragten in Österreich und 68,9 Prozent in den USA.

Die Onlineumfrage wurde vom Institut marketagent unter 501 Befragten im Alter von 14 bis 75 Jahren durchgeführt, die repräsentativ für die österreichische Gesamtbevölkerung sein sollen. Die Schwankungsbreite der zwischen 29. Dezember und 5. Jänner durchgeführten Erhebung wurde mit 4,3 Prozent (bei einem erhobenen Wert von 40 Prozent) angegeben.