Kein Hinweis auf Reste Orlandis bei Knochenfunden im Vatikan

Keine Knochen stammen aus der Zeit nach Ende des 19. Jahrhunderts
Die Untersuchungen von Knochen auf dem deutschen Friedhof im Vatikan haben nicht dazu beigetragen, das Schicksal der vor 36 Jahren verschwundenen Vatikan-Bürgerin Emanuela Orlandi zu klären. Keine Knochen seien auf dem Friedhof entdeckt worden, die aus der Zeit nach Ende des 19. Jahrhunderts stammen, erklärte Vatikansprecher Matteo Bruni am Sonntag.

Auf dem deutschen Friedhof im Vatikan waren am Samstag Gebeine untersucht worden, die in zwei, vor einer Woche geöffneten Beinhäusern gefunden worden waren. Aus den Kelleranlagen unter dem deutschen Priesterkolleg waren mehrere Knochen entnommen worden. Gesucht wurde nach Überresten der 1983 verschwundenen Emanuela Orlandi.

Die Untersuchungen wurden vom Rechtsmediziner Giovanni Arcudi und dessen Mitarbeitern durchgeführt, die der Vatikan mit der Aufgabe betraut hatte. Zudem war auch ein von der Familie Orlandi ausgewählter weiterer Genetiker an Ort und Stelle. In den Beinhäusern wurden bisher menschliche Knochen aufbewahrt, die etwa aus Platzgründen von Friedhöfen dorthin gebracht wurden. Die beiden Anlagen im Vatikan waren erst vor zwei Wochen entdeckt worden.

Emanuela Orlandi, die damals 15-jährige Tochter eines Vatikan-Angestellten, war am 22. Juni 1983 nicht vom Musikunterricht heimgekehrt. Um ihr Verschwinden ranken sich immer wieder neue Spekulationen und Verschwörungstheorien, die teils auch den Vatikan inkriminieren.

Auf der Suche nach den Überresten Orlandis waren am 11. Juli die Gräber von zwei deutschen Prinzessinnen geöffnet worden. Die Gruften waren leer. Das warf Fragen zu den Überresten der dort angeblich begrabenen Frauen auf. Wohin diese verschwunden sind, ist unklar.

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