APA - Austria Presse Agentur

"(K)Ein Mensch ist eine Insel": Gruppenschau im Künstlerhaus

An die 470 Mitglieder zählt derzeit das "Künstlerhaus, Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs". 42 von ihnen sind ab morgen in der ersten großen Mitgliederausstellung seit den 1990ern vertreten. "(K)Ein Mensch ist eine Insel" haben Günther Oberhollenzer und Larissa Agel als Kuratoren der Schau ihre Auswahl genannt. Künftig soll es einmal jährlich eine Mitgliederausstellung geben.

Man kann sich also ausrechnen, dass es über zehn Jahren dauern würde, bis jedes Mitglied zumindest einmal in so einer Schau vertreten wäre. Die Kuratoren hätten jedoch seitens des Künstlerhauses keinerlei Vorgaben von Namen gehabt, versicherte Oberhollenzer: "Die thematische Klammer ermöglicht es aber auch, Positionen auszuklammern." Es könne bei einer Gruppenausstellung nicht um Vollständigkeit gehen: "Klar fehlt immer viel." So habe sich die Auswahl zwischen den Polen der Vielfältigkeit und der thematischen Stringenz bewegt, sagte Agel am Montag bei einer Pressepreview.

Der Titel der Ausstellung spielt auf das bekannte Zitat des englischen Schriftstellers und Dichters John Donne (1572-1631) an: "No man is an island". In der gegenwärtigen Lockdownzeit stünden Fragen der Beziehung des Einzelnen zur Gemeinschaft wieder ganz neu auf dem Prüfstand, hieß es heute. Viele ausgewählte Arbeiten seien bereits in den vergangenen Jahren entstanden, bekämen in der Darstellung von Einsamkeit und Isolation im Licht der Coronaentwicklungen aber ganz neue Aktualität. Andere Arbeiten seien erst unter dem Eindruck der Pandemie geschaffen worden. So hat etwa Matthias Klos menschenleere Begegnungszonen im ersten Lockdown fotografiert, Asta Cink ein Homeoffice im Badezimmer.

Entstanden ist ein vielfältiger Ausstellungsparcours, der "mehr über die Gefühlsebene als über hermeneutische Themen funktionieren soll", wie Oberhollenzer meinte. Und über dem Ganzen steht ein - von Pablo Chiereghin in vielfältiger Weise in den Parcours eingebautes - Motto, das wohl viele unterschreiben können: "Mir fehlt das Meer."

Der Künstlerhaus-Verein, in dem laut dem scheidenden Geschäftsführer Peter Zawrel immer schon eine "gewisse Überalterung" zu konstatieren gewesen sei, wächst übrigens - und wird jünger: Im vergangenen Jahr seien doppelt so viele neue Mitglieder aufgenommen worden als gestorben seien, sagte Zawrel, der nach achteinhalb Jahren mit 1. August in den Ruhestand tritt. Ihm folgt Knut Neumayer nach.

(S E R V I C E - "(K)Ein Mensch ist eine Insel", Ausstellung im Künstlerhaus, 4. Mai bis 8. August, Mo-So 10-18 Uhr, www.k-haus.at)