APA - Austria Presse Agentur

Keine Vermissten mehr nach Unwettern in Nordrhein-Westfalen

Zwei Wochen nach der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands werden im Bundesland Nordrhein-Westfalen keine Menschen mehr vermisst. Das sagte Landesinnenminister Herbert Reul am Mittwoch in Düsseldorf. Bei dem verheerenden Hochwasser starben in der vorletzten Woche demnach in Nordrhein-Westfalen insgesamt 47 Menschen, darunter vier Feuerwehrleute. Im Katastrophengebiet seien weiterhin weit mehr als 3.000 Helfer verschiedener Organisationen im Einsatz, so Reul.

In den zerstörten Gebieten waren laut Lagebericht des Ministers trotz fortschreitender Reparatur- und Räumarbeiten weiter 5.000 bis 6.000 Menschen ohne funktionierende Stromversorgung, auch die reguläre Trinkwasserversorgung konnte teilweise noch nicht wieder hergestellt werden. Wegen der Zerstörungen durch das Wasser waren ferner noch Tausende Mobiltelefonnummern und Festnetzanschlüsse nicht erreichbar. Reul warb um Verständnis. Die noch bestehenden Probleme etwa bei der Stromversorgung ließen sich schwer beheben.

Extreme Regenfälle hatten vor zwei Wochen verheerende Sturzfluten sowie Hochwasser ungekannten Ausmaßes entlang von Flussläufen in Nordrhein-Westfalen und im Bundesland Rheinland-Pfalz ausgelöst. In Rheinland-Pfalz starben nach bisherigen Informationen der Landesregierung in Mainz 133 Menschen, 73 weitere galten noch als vermisst. Die Fluten verwüstete ganze Ortschaften und zerstörten einen Großteil der Infrastruktur, darunter Straßen und Schienen.

In Rheinland-Pfalz waren nach Angaben des Landeskrisenstabs noch immer rund 5.000 Helfer von Hilfsorganisationen und Bundeswehr aus dem ganzen Bundesgebiet im Einsatz. Ein Schwerpunkt der Arbeiten war die Versorgung der Bevölkerung mit Essen und Trinkwasser in den teils völlig zerstörten Gemeinden. Pioniere der Bundeswehr und Experten des Technischen Hilfswerk (THW) arbeiteten zudem an der Errichtung von Behelfsbrücken im schwer getroffenen Ahrtal.