Ukraine-Krieg: Kiew greift russisch kontrollierte Stadt Donezk an

Am Donnerstag habe es einen der schwersten Angriffe seit 2014 auf das Stadtzentrum gegeben, teilt der von Russland eingesetzte Bürgermeister Alexey Kulemzin auf Telegram mit. Bei russischen Angriffen in der kürzlich befreiten Stadt Cherson kamen nach ukrainischen Angaben zwei Menschen ums Leben.

Kulemzin spricht von Kriegsverbrechen

40 Raketen seien in Donezk eingeschlagen, sie seien von Mehrfachraketenwerfern vom Typ BM-21 Grad abgefeuert worden und hätten auf Zivilisten gezielt. Kulemzin sprach von einem Kriegsverbrechen. Berichte der beiden Kriegsparteien über das Kampfgeschehen kann Reuters nicht unabhängig bestätigen.

In Cherson wurden zwei Menschen etwa 100 Meter vom Gebäude der Regionalverwaltung entfernt getötet, das am Mittwoch unter Beschuss geraten war. Dies berichtete Kyrylo Tymoshenko, stellvertretender Leiter des Präsidialamtes, auf Telegram.

Nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform kamen am Mittwoch zwei Zivilisten bei russischen Angriffen in der Region Donezk ums Leben. Das teilte der Leiter der Militärverwaltung der Region Donezk, Pavlo Kyrylenko, am Donnerstag auf Telegram mit.

Britische Geheimdienste halten unterdessen eine erfolgreiche russische Offensive im Norden der Ukraine aus Richtung Belarus derzeit für unwahrscheinlich. Zwar habe Moskau in Belarus kürzlich weitere Reservisten stationiert und das Land selbst habe vor wenigen Tagen die Kampfbereitschaft seiner Streitkräfte inspiziert, hieß es am Donnerstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Dennoch sei aktuell nicht anzunehmen, dass die belarussischen Truppen und russischen Einheiten eine Streitmacht bilden könnten, die in der Lage wäre, einen erfolgreichen Angriff auf den Norden der Ukraine durchzuführen.