APA - Austria Presse Agentur

Kiew meldet Gebietsgewinnen bei Region Bachmut

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben die russischen Truppen bei Bachmut stellenweise um bis zu zwei Kilometer zurückgedrängt.

"Wir führen dort effektive Gegenangriffe", teilte der ukrainische Heereskommandant Olexander Syrskyj am Mittwochabend auf Telegram mit. An einigen Frontabschnitten der seit Monaten heftig umkämpften Stadt seien die russischen Truppen um bis zu zwei Kilometer zurückgewichen. 

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Nach Syrskyjs Darstellung sind die Einheiten der bei Bachmut eingesetzten russischen Söldnertruppe Wagner an einigen Abschnitten durch reguläre russische Armee-Einheiten ersetzt worden. Diese weniger gut ausgebildeten Einheiten seien nun geschlagen worden, sagte Syrskyj. Allerdings: "Die Schlacht um Bachmut geht weiter."

Zuvor hatte bereits der Gründer des umstrittenen ukrainischen Regiments Asow, Andrij Bilezkyj, in der Nacht zum Mittwoch von Gebietsgewinnen bei Bachmut berichtet. Davor hatte der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner Jewgeni Prigoschin, ein Zurückweichen der regulären Armee an der Flanke seiner Einheiten beklagt. "Sie haben alles stehen lassen, sind davongerannt und haben die Front auf einer Breite von fast zwei Kilometer und einer Tiefe von fünfhundert Metern entblößt", klagte der 61-Jährige. Drei Quadratkilometer Territorium seien aufgegeben worden. Prigoschin warnte vor weiteren ukrainischen Vorstößen an den Flanken seiner Einheiten bei Bachmut.

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Unzureichende Belieferung mit Munition?

In einer Audiobotschaft warf der Söldner-Chef am Mittwoch der Militärführung in Moskau erneut eine unzureichende Belieferung mit Munition vor. Seine Truppe habe trotz aller Zusagen noch immer nicht genügend Granaten für ein Vorrücken in der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut erhalten, so Prigoschin. Die Bürokratie im Verteidigungsministerium bremse eine rasche Nachschub-Lieferung aus. "Wir erhalten nicht genügend Granaten, sondern nur zehn Prozent des Bedarfs", sagte er. Seine Söldner müssten sich mit einer minimalen Menge an Granaten durchschlagen, würden aber die Angriffe weiter vorantreiben.

Prigoschin hatte den seit Monaten schwelenden Streit mit der russischen Militärführung zuletzt verschärft und mit einem Abzug seiner Söldner bei Bachmut gedroht. Er ruderte zurück, nachdem das Verteidigungsministerium eine bessere Versorgung mit Munition zugesagt hatte.

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Die Ukraine wehrt seit über 14 Monaten eine russische Invasion ab. Die von ukrainischen Truppen gehaltene Stadt Bachmut im Gebiet Donezk ist seit Monaten der Schwerpunkt der Kampfhandlungen. Seit Wochen wird eine größere Gegenoffensive der ukrainischen Armee erwartet.