APA - Austria Presse Agentur

Kiew meldete weitere Fortschritte bei Gegenoffensive

Die Ukraine hat weitere Fortschritte bei ihrer Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen gemeldet. Die vergangenen Tage seien "besonders erfolgreich" gewesen, erklärt der Chef des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Olexij Danilow, auf Twitter. In der aktuellen Phase gehe es um "die maximale Zerstörung von Truppen, Ausrüstung, Treibstoffdepots, Militärfahrzeugen, Kommandoposten, Artillerie und Luftabwehrkräften der russischen Armee."

Die Gegenoffensive kam angesichts massiver Verteidigungsstellungen des russischen Militärs nur langsam voran. Zuletzt berichtete die Ukraine allerdings von leichten Geländegewinnen.

Das britische Verteidigungsministerium berichtete am Dienstag, dass die Russen teils erfolgreich gewesen seien, die ukrainische Gegenoffensive in ihren Anfängen zu verlangsamen. Das sei vor allem durch den massiven Einsatz von Anti-Panzer-Minen gelungen. "Nachdem der ukrainische Vorstoß verlangsamt wurde, hat Russland versucht, gepanzerte Fahrzeuge mit unbemannten Einweg-Angriffsdrohnen, Kampfhubschraubern und Artillerie zu treffen", hieß es im täglichen Geheimdienstbericht aus London. Allerdings würden die Besatzer unter entscheidenden Schwächen leiden. Die Einheiten seien ausgedünnt und es fehle an Artillerie-Munition.

In der südukrainischen Regionalhauptstadt Cherson wurden indes Behördenangaben zufolge zwei Menschen durch russischen Beschuss getötet. Bei den Todesopfern handle es sich um einen Mann und eine Frau, teilt die lokale Staatsanwaltschaft mit. Die Zahl der Verletzten sei noch unklar. Die ukrainischen Streitkräfte hatten die Stadt in der gleichnamigen Region im November zurückerobert. Sie wird aber immer wieder von den russischen Invasionstruppen beschossen.

In der nordöstlich gelegenen Stadt Sumy erhöhte sich die Zahl der Toten nach einem russischen Drohnenangriff vom Montag auf drei. 21 Menschen wurden nach lokalen Angaben verletzt, als ein mehrstöckiges Wohngebäude getroffen wurde. Die Stadt ordnete für Dienstag einen Tag der Trauer an.

Die schweren Kämpfe bei Bachmut im Osten der Ukraine im Gebiet Donezk gingen nach Angaben des ukrainischen Generalstabs weiter. Das ukrainische Militär habe unter schwerem Beschuss durch feindliche Flugzeuge und Artillerie mehrere Angriffe abwehren können. Im Osten konzentrierten die russischen Truppen ihre Angriffe demnach auf die Richtungen Lyman, Bachmut, Awdijiwka und Marjinka. Dort habe es mehr als 40 Gefechte gegeben. Außerdem seien iranische Shahed-Drohnen gegen zivile Infrastruktureinrichtungen in den Regionen Sumy und Donezk sowie Saporischschja im Süden eingesetzt worden.