APA - Austria Presse Agentur

Kindergärten machen im Schnitt zwei Wochen Sommerpause

Diese Woche haben die Ferien auch im Westen und Süden begonnen. Das freut zwar viele Kinder, stellt Eltern aber oft vor Probleme mit der Betreuung des Nachwuchses - und zwar nicht nur bei Schulkindern, sondern auch bei Jüngeren. Laut neuen Zahlen der Statistik Austria haben Kindergärten im Sommer durchschnittlich gut zwei Wochen geschlossen. Am besten liegt Wien, Schlusslicht ist das Burgenland.

Während die österreichischen Kindertagesheime (also Kindergärten, Krippen, Horte) im Sommer 2013 noch 13,9 Werktage geschlossen hatten, waren es 2018 nur noch 11,1 Tage. Im Schnitt müssen sich Eltern in allen Bundesländern also um knapp drei Tage weniger um alternative Betreuungsformen für ihre Kinder umsehen als noch vor fünf Jahren. Zwischen den Bundesländern gibt es aber deutliche Unterschiede.

Wien hat sich zwar leicht verschlechtert, liegt mit 3,1 Schließtagen (nach 1,8 2013) aber immer noch deutlich besser als alle anderen Länder. Deutliche Verbesserungen gab es in den vergangenen fünf Jahren vor allem in Vorarlberg (von 32,2 auf 18,3 Tage) und der Steiermark (von 12,3 auf 6,4). Allerdings führt die Statistik Austria einen Teil der Änderungen darauf zurück, dass in die neuen Zahlen auch Kooperationen der Kindergärten miteinberechnet wurden. Dabei koordinieren die Kindergärten ihre Schließtage über die Sommerferien so, dass stets ein anderer Kindergarten in der Nähe offen hat. Dennoch lässt sich ein deutlich positiver Trend feststellen.

Kaum Verbesserung gab es jedoch beim Schlusslicht Burgenland, wo die Zahl der Schließtage beinahe konstant geblieben ist: 20,4 im Sommer 2018 im Vergleich zu 21,2 2013. Eine Verbesserung erhofft sich die zuständige Familienlandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) von einer für Herbst geplanten Novelle des Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes. Diese werde auch Verbesserungen beim Betreuungsangebot in Kindergärten bringen. "Wir arbeiten mit Nachdruck an einer Betreuungsoffensive", betonte ein Sprecher der Landesrätin gegenüber der APA.

In Wien gab es 2018 keinen einzigen Kindergarten, der über 25 Tage im Jahr geschlossen hatte. In den anderen Bundesländern hingegen hatte gut die Hälfte über 25 Tage im Jahr zu. Fast 700 Einrichtungen waren sogar 51 Tage und mehr geschlossen.

Auch bei den Öffnungszeiten gibt es deutliche Unterschiede zwischen Wien und den restlichen Bundesländern. Während in Wien über 90 Prozent der Einrichtungen auch noch nach 17 Uhr geöffnet haben, ist es in den anderen Bundesländern weniger als ein Drittel. Besonders früh sperren die Kindergärten dabei in Oberösterreich und Vorarlberg, wo fast zwei Drittel der Einrichtungen (61 Prozent) davon ausgehen, dass die Kinder vor 16 Uhr abgeholt werden. In Tirol und der Steiermark schließt rund die Hälfte vor 16 Uhr.