APA - Austria Presse Agentur

Kogler für U-Ausschuss und Sondersitzung zu Casinos offen

Grünen-Chef Werner Kogler hat sich in mehreren Zeitungsinterviews am Samstag erneut offen gegenüber einem U-Ausschuss oder einer Sondersitzung zur Causa Casinos gezeigt. Über das Wochenende wollen die Grünen das mit der SPÖ besprechen. Bei Postenbesetzungen will Kogler "keine Gegendeals" abschließen.

"Wir sind da überall aktiv dabei. Dass wir weiter an Aufklärung interessiert sind, wird niemand großartig wundern", sagte Kogler etwa im "Kurier" auf die Frage, ob die Grünen eine Sondersitzung oder einen U-Ausschuss zu dem Thema trotz der Koalitionsverhandlungen unterstützen würden. Die Causa Casinos bedeute für die Verhandlungen, "dass wir bei Postenbesetzungen - und natürlich sind wir nicht naiv und werden auch hier auf Einfluss drängen - keine Gegendeals abschließen und möglichst fähige Leute nehmen", sagte er im Interview mit "TT", "SN", "OÖN" und "Presse".

In Sachen Koalition bekräftigte er das Interesse der Grünen am Finanzministerium. "Aus ökologischer Sicht wäre das Finanzministerium sogar logisch, denn alle Öko-Maßnahmen müssen finanziell unterfüttert werden", sagte er etwa in der "Kleinen Zeitung". Dass er, sollten die Verhandlungen mit der ÖVP erfolgreich sein, Vizekanzler wird, sei "nicht 100-prozentig sicher". "Ich bin ein leidenschaftlicher Parlamentarier. Es ist nicht mein erklärtes Ziel, Minister zu sein."

Koalitionsfreie Räume will Kogler nicht vereinbaren. "Das strebe ich nicht an. Ein Koalitionsabkommen sollte alle Lebensbereiche abdecken", sagte er im Interview mit dem "Standard". Dort denkt er auch über einen möglichen U-Ausschuss zum BVT nach. "Das muss man sich anschauen, wie viele U-Ausschüsse gleichzeitig Sinn machen. Aber es ist naheliegend, dass wir uns auch dort um weitere Aufklärung kümmern. Insbesondere weil der alte BVT-Ausschuss noch nicht alle Untersuchungsgegenstände abgearbeitet hat."