Kolumbien schließt Waffenstillstand mit bewaffneten Gruppen

Kolumbiens Präsident Petro war selbst früher Guerillakämpfer
Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro, ein Linker und ehemaliger Guerillero, hat in der Nacht auf Sonntag einen Waffenstillstand mit fünf illegalen bewaffneten Gruppen angekündigt. Dies soll Friedensgespräche unterstützen. Petro hatte sich verpflichtet, den Konflikt in der Andennation zu beenden, der seit fast sechs Jahrzehnten andauert und zwischen 1985 und 2018 mindestens 450.000 Menschenleben gefordert hat.

"Dies ist ein mutiger Akt", schrieb Petro auf Twitter. "Der bilaterale Waffenstillstand verpflichtet die bewaffneten Organisationen und den Staat, ihn zu respektieren. Es wird einen nationalen und internationalen Überprüfungsmechanismus geben."

Zu den Gruppen gehören die linke Guerillagruppe Nationale Befreiungsarmee (ELN) sowie Dissidentengruppen, die von ehemaligen Mitgliedern der inzwischen demobilisierten Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) geführt werden, Segunda Marquetalia und Estado Mayor Central.

In einer separaten Erklärung teilte die kolumbianische Regierung mit, dass sie Briefe von der Gesellschaft, der Kirche und vielen Gemeinschaftsorganisationen erhalten habe, in denen um ein Ende der Gewalt gebeten wurde.

Die Regierung fügte hinzu, dass sie für jede der Organisationen ein eigenes Dekret erlassen werde, in dem die Dauer und die Bedingungen des Waffenstillstands festgelegt würden. Er soll am 30. Juni enden, kann aber verlängert werden.

Anfang dieses Monats hatte die ELN über die Weihnachtsfeiertage einen neuntägigen einseitigen Waffenstillstand ausgerufen und den ersten Zyklus von Friedensgesprächen zwischen den beiden Parteien in Venezuelas Hauptstadt Caracas abgeschlossen.

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