APA - Austria Presse Agentur

Konfrontationen in Jerusalem vor Beerdigung von Journalistin

Während der Prozession zur Beerdigung einer getöteten Reporterin des TV-Senders Al Jazeera ist es in Jerusalem zu Konfrontationen gekommen. Hunderte gewalttätige Demonstranten hätten für Unruhen gesorgt, es seien Steine auf Polizisten geworfen worden, teilte die israelische Polizei am Freitag mit. Die Sicherheitskräfte reagierten nach palästinensischen Angaben mit Blendgranaten. Shireen Abu Akle sollte auf einem christlichen Friedhof neben der Altstadt beerdigt werden.

Israelische Sicherheitskräfte waren vor der Beerdigung in erhöhter Alarmbereitschaft, berichteten Medien. Die Journalistin war am Mittwoch während eines israelischen Militäreinsatzes im besetzten Westjordanland durch Schüsse getötet worden. Es blieb zunächst unklar, wer für den Tod der in der arabischen Welt bekannten 51-Jährigen verantwortlich ist.

Die israelische Armee berichtete am Mittwoch, es habe ein heftiges Feuergefecht mit Dutzenden militanten Palästinensern während einer Razzia in Jenin gegeben. Generalstabschef Aviv Kochavi sagte, gegenwärtig könne man nicht festlegen, welche Seite für die tödlichen Schüsse verantwortlich sei.

Al Jazeera warf Israel dagegen einen gezielten, kaltblütigen Mord vor. Auch der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas sprach von einem "Verbrechen der Hinrichtung". Israel hat die Vorwürfe zurückgewiesen und eine gemeinsame Untersuchung gefordert. Dies haben die Palästinenser jedoch abgelehnt.

Seit März sind bei einer Terrorwelle in Israel 18 Menschen getötet worden, außerdem erschossen Palästinenser im Westjordanland einen israelischen Wachmann. 17 Menschen starben bei Anschlägen in den israelischen Städten Beersheva, Chadera, Bnei Brak, Tel Aviv und Elad. Wie zuletzt bekannt wurde, hatte ein IS-Anhänger außerdem am 21. März in Jerusalem einen Mann aus Moldawien erstochen. Damit belief sich die Zahl der Toten bei Anschlägen in Israel und im Westjordanland seit dem 21. März auf 19.