APA - Austria Presse Agentur

KonsumentInnen greifen immer öfter zu Bio-Produkten

Das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum ist einer Umfrage zufolge wichtiger denn je.

Vor allem beim Kauf von Nahrungsmitteln spiele Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle, so der Handelsverband. Das ergab eine Verbraucher-Umfrage gemeinsam mit der Marktforschungsagentur MindTake Research. Für rund 90 Prozent der Befragten ist die Herkunft der Lebensmittel demnach (sehr) wichtig. Für eine artgerechte Tierhaltung würden rund 80 Prozent eine Preiserhöhung bei Fleisch akzeptieren.

"Selten war das Bewusstsein für einen nachhaltigen, möglichst regionalen Konsum so ausgeprägt wie heute", hielt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will am Donnerstag fest. Seit Beginn der Coronapandemie haben die Produktionsbedingungen von Nahrungsmitteln für rund 44 Prozent der befragten Konsumentinnen und Konsumenten an Bedeutung gewonnen, so der Handelsverband. Rund ein Drittel der Befragten kaufe seither auch verstärkt biologische Produkte.

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80 Prozent würden Preiserhöhung gutheißen

Für 80 Prozent der Umfrage-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer wäre eine (moderate) Preiserhöhung in Ordnung, wenn dadurch bessere Produktionsbedingungen und artgerechte Tierhaltung gewährleistet würden. Immerhin fünf Prozent würden dafür sogar eine Preissteigerung von über 50 Prozent in Kauf nehmen.

Beim Essverhalten in Österreich sei ebenfalls ein Trend erkennbar: Vor allem junge Menschen würden ihren Fleischkonsum reduzieren, so der Handelsverband. Von den Befragten bezeichnen sich 30 Prozent als "Flexitarier", 4 Prozent ernähren sich vegetarisch, 2 Prozent verzichten auf Fleisch, aber nicht auf Fisch, und 1 Prozent isst vegan, streicht tierische Produkte also komplett. Für 62 Prozent der Befragten steht weiterhin regelmäßig Fleisch auf dem Speiseplan.

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Nachhaltigkeit bei Mode eher nebensächlich

Beim Kauf von Kleidung und Schuhen spielt Nachhaltigkeit den Angaben zufolge bisher eine kleinere Rolle. Weniger als ein Drittel der Verbraucherinnen und Verbraucher würde vom Kauf eines Kleidungsstücks absehen, wenn dieses nicht nachhaltig produziert worden sei.

Für rund ein Viertel seien die Produktionsbedingungen von Textilien seit Beginn der Coronapandemie aber wichtiger geworden. Als nicht ausreichend über nachhaltige Mode informiert bezeichnen sich 19 Prozent der Befragten, für 15 Prozent ist nachhaltige Mode generell zu teuer.

Die Umfrage wurde laut Handelsverband zwischen 28. Juni und 5. Juli online unter 507 Personen zwischen 18 und 69 Jahren durchgeführt. Unter den Befragten waren Menschen aus allen Bundesländern und mit unterschiedlichem Bildungsstand.