APA - Austria Presse Agentur

Konzerthaus 20/21 startet mit Nachholterminen früher

Die Programmpräsentation der Saison 20/21 ist im Wiener Konzerthaus am Mittwoch etwas anders vonstattengegangen als üblich. Das Haus ist - per Verordnung - leer. Ein kurzer Film führt in die Planungen für die kommende Saison ein. "Im Moment ist es grade etwas ruhiger", sagt Intendant Matthias Naske in die Kamera. Und im Gespräch mit der APA: "Es wird eine Zeit danach geben."

Und er hoffe, dass sie genauso "intensiv und schön" wird, wie jene geplanten Konzerte, die aufgrund des grassierenden Coronavirus derzeit ausfallen müssen. Um viele davon nachzuholen, wird die kommende Spielzeit wohl schon Ende August beginnen. Der "offizielle" Saisonstart wäre der 15. September gewesen, mit Beethovens "Missa Solemnis", die auch eine Klammer bildet mit der für Saisonschluss 2021 geplanten Aufführung von Luigi Nonos "Prometeo". "Dazwischen liegt ein sehr liebevoll kuratiertes Programm, am Puls der Zeit, und quer durch alle Genres qualitätsorientiert", so Naske.

Dazu gehört alles, "was man sich so wünscht": Zeitgenössisch, stargeschmückt, philharmonisch, aufstrebend. Jonas Kaufmann kommt ebenso wie der erneut mit eigenem Zyklus bedachte Teodor Currentzis - mit Neuem und Nachgeholtem. Alle wichtigen Pianisten und Pianistinnen unserer Zeit sind da, darunter Rudolf Buchbinder mit einem eigenen Beethoven-Sonaten-Zyklus, neben neuen Schienen im zeitgenössischen Bereich.

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64 Abozyklen mit 600 Veranstaltungen werden aufgelegt, darunter neu "female" Singer-Songwriter mit "einer Reihe starker Frauen, die jeweils ganz eigene Genres vertreten", von Ankathie Koi bis Lylit, die Schiene "Atmospheres" mit Olafur Arnalds und anderen, die klassische Instrumente elektronisch erweitern, oder das neue Kinderabo "Allez hop" für 3 bis 5-Jährige, das "musikalische Exzellenz für die ganz Kleinen" bieten soll. Porträts sind in der kommenden Saison Geigerin Janine Jansen, Jazzer Brad Mehldau, Flötist Emanuel Pahud und Dirigent Semyon Bychkow mit seiner Tschechischen Philharmonie gewidmet.

Die Wiener Philharmoniker sind unter Christian Thielemann, Valery Gergiev, Gustavo Dudamel, Zubin Mehta und Daniel Harding zu hören, außerdem unter Franz Welser-Möst, der im Oktober auch mit seinem Cleveland Orchestra nach Wien kommt, nachdem das jüngste Gastspiel im Musikverein ebenfalls dem Virus zum Opfer gefallen war. Bei den Wiener Symphonikern gibt Andrés Oroczco-Estrada am 10. Oktober sein Antrittskonzert als Chefdirigent, mit dem RSO spielt Marin Alsop in ihrer zweiten Saison unter anderem eine ungewöhnliche Version von Beethovens Neunter: "All Together: A Global Ode to Joy" bringt am 16. Oktober neben der bekannten Symphonie auch "Interventionen" von Tristan Schulze, Martin Grubinger, Salah Ammo und Peter Gabis zur Uraufführung. Insgesamt hält die Saison 17 Uraufführungen, 28 Erstaufführungen und 14 Kompositionsaufträge bereit.