APA - Austria Presse Agentur

Kosten der Lehrer pro Schüler laut OECD in Österreich hoch

Die jährlichen Gehaltskosten der Lehrer pro Schüler gehören in Österreich zu den höchsten innerhalb der OECD. Das zeigt die am Dienstag veröffentlichte OECD-Studie "Bildung auf einen Blick". Bedingt ist dies durch vergleichsweise kleine Klassen und hohe Gehälter. Am Arbeitsmarkt in Österreich ist zudem der noch relativ junge Bachelor-Abschluss im Vergleich wenig begehrt.

Berechnet werden die jährlichen Gehaltskosten anhand der durchschnittlichen Unterrichtszeiten sowohl der Schüler als auch der Lehrer, der Gehälter der Lehrer sowie der Klassengrößen. Im Volksschulbereich ergeben sich für einen Lehrer daraus im Schnitt jährliche Gehaltskosten von 4.525 Dollar pro Schüler, der OECD-Schnitt liegt bei etwa der Hälfte (2.784 Dollar). Höhere Kosten als Österreich weisen nur Deutschland (4.679 Dollar) und die Schweiz (4.579 Dollar) auf, Norwegen (4.518 Dollar) liegt praktisch gleichauf.

Ähnlich ist die Situation im Sekundarbereich 1 (in Österreich: AHS-Unterstufe/Neue Mittelschule). Dort liegen die jährlichen Gehaltskosten eines Lehrers pro Schüler in Österreich bei 6.299 Dollar, der OECD-Schnitt beträgt 3.380 Dollar. Auf einen höheren Wert als Österreich kommen nur Slowenien (6.948 Dollar) und die Schweiz (6.818 Euro).

OECD-weit an der Spitze liegt Österreich sogar in der AHS-Oberstufe: Hier betragen die jährlichen Gehaltskosten pro Schüler 5.635 Dollar (OECD: 3.274 Euro). Allerdings liegen hier für viele Länder keine Vergleichszahlen vor.

Der Arbeitsmarkt in Österreich gewöhnte sich außerdem im OECD-Vergleich bisher noch nicht ganz an den hierzulande relativ jungen Bachelor-Abschluss. Nur 79 Prozent der Bachelor-Absolventen im erwerbsfähigen Alter haben demnach einen Job - das ist eine der niedrigsten Raten OECD-weit und liegt deutlich unter den Werten anderer akademischer Abschlüsse.

OECD-weit sind 84 Prozent der Bachelor-Absolventen in Beschäftigung. Geringere Werte als Österreich weisen nur Griechenland, Italien (je 73 Prozent), Türkei, Slowakei (je 76 Prozent) und Südkorea (77 Prozent) auf.

Auffällig: Selbst Absolventen sogenannter tertiärer Kurzausbildungen (in Österreich zählt auch der BHS-Abschluss dazu, Anm.) kommen hierzulande auf eine höhere Beschäftigungsquote (87 Prozent; OECD: 82 Prozent). Noch höher ist sie bei Diplom- oder Masterabsolventen (88 Prozent; OECD: ebenfalls 88 Prozent) sowie Doktoratsabsolventen (90 Prozent, OECD: 92 Prozent).