Kräftiger Exportanstieg in der Lebensmittelindustrie

Berglandmilch ist eine der Branchengrößen
Deutlich steigende Exporte haben der heimischen Lebensmittelindustrie im Jahr 2018 ein Erlösplus beschert. Die abgesetzte Produktion ist laut Fachverband um 2,4 Prozent auf 8,5 Mrd. Euro gestiegen. Die Exporte legten um 5,6 Prozent auf 7,1 Mrd. Euro. Die rund 200 Industrieunternehmen beschäftigen insgesamt 26.000 Mitarbeiter.

Zu den größten Lebensmittelherstellern in Österreich gehören Red Bull, Agrana, Leipnik Lundenburger, Berglandmilch, Vivatis und Rauch sowie Brau Union. "Die Lebensmittelindustrie ist mit einem Bruttoproduktionswert von rund 16 Mrd. Euro bisher unterschätzter Champion bei der Wertschöpfung", so der Obmann des Fachverbands der Lebensmittelindustrie und Agrana-Chef, Johann Marihart, am Montag in einer Aussendung. Mit jedem in der österreichischen Lebensmittelindustrie erwirtschafteten Euro würden weitere 1,23 Euro in anderen Unternehmen an Wertschöpfung angeregt.

Aufgrund der personalintensiven Landwirtschaft fällt der Beschäftigungseffekt relativ hoch aus: Jeder Arbeitsplatz in der Lebensmittelindustrie bewirkt laut Fachverband die Schaffung oder Absicherung von weiteren knapp zwei Arbeitsplätzen in Österreich.

Das Regierungsprogramm der nicht mehr im Amt befindlichen ÖVP/FPÖ-Regierung sah eine "verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln (Fleischprodukte, Milch, Eiprodukte, verarbeitete Produkte und Milchprodukte) nach dem Vorbilds Frankreichs zunächst auf nationaler, später auf EU-Ebene" vor. Die Lebensmittelindustrie sprach sich vehement gegen eine nationale Herkunftskennzeichnung aus, weil es heimische Betriebe im Wettbewerb mit ausländischen Lebensmittelherstellern benachteiligen würde.

Auf EU-Ebene gibt es ab April 2020 eine neue verpflichtende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln. Wenn sich die Herkunft der Hauptzutat vom angegebenen Produktionsland unterscheidet, muss dies künftig zusätzlich auf dem Etikett angeben werden.

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