APA - Austria Presse Agentur

Kräftiges UNIQA-Gewinnplus im Halbjahr

Der UNIQA-Versicherungskonzern hat im Halbjahr die Ergebnisse stark gesteigert. Das Vorsteuerergebnis (EGT) vervierfachte sich von 55,4 Mio. auf 215,7 Mio. Euro, ebenso der Konzerngewinn von 40,5 Mio. auf 170,7 Mio. Euro - beides leicht über den Analystenerwartungen. Infolge eines starken Einnahmenplus durch die AXA-Zukäufe sank die Schadenquote trotz der Unwetter-Belastungen. Auch die Combined Ratio - Schäden und Kosten gemessen an den Prämien - wurde verbessert.

Das versicherungstechnische Ergebnis stieg von 37,8 Mio. auf 111,1 Mio. Euro, das operative Ergebnis von 85,4 Mio. auf 277,0 Mio. Euro. Das Kapitalanlageergebnis wuchs von 215,1 Mio. auf 307,2 Mio. Euro. Nach Wertminderungen auf Aktien und festverzinsliche Wertpapiere im ersten Halbjahr 2020 realisierte man heuer 69 Mio. Euro aus der Veräußerung von Aktien und Festverzinslichen. Der Kapitalanlagebestand sank seit Jahresende von 22,32 Mrd. auf 21,90 Mrd. Euro.

Weil das erste Halbjahr so gut verlaufen ist, hat die UNIQA schon Mitte Juli ihre Erwartung für das Gesamtjahr 2021 für das EGT auf 330 bis 350 Mio. Euro angehoben - zuvor peilte sie das Niveau von 2018 an, also knapp 300 Mio. Euro. Dieser höhere Ausblick wurde nun bekräftigt. Das Kostenprogramm in Österreich sei im Plan und auch die Integration der ehemaligen AXA-Gesellschaften in CEE verlaufe vielsprechend, so UNIQA-Chef Andreas Brandstetter am Donnerstag in einer Aussendung.

Die verrechneten Prämien der UNIQA Group kletterten durch die AXA-Erstkonsolidierung um 17,1 Prozent auf 3,31 Mrd. Euro, nach 2,83 Mrd. Euro ein Jahr davor - in Österreich wuchsen die Einnahmen dabei um fast zwei Prozent. In Schaden/Unfall betrug das Plus 19,9 Prozent auf 1,88 (1,57) Mrd. Euro, in der Lebensversicherung 20,8 Prozent auf 818 (677) Mio. Euro, in der privaten Krankenversicherung 5,0 Prozent auf 615 (586).

Die Versicherungsleistungen im Eigenbehalt erhöhten sich um 11,4 Prozent auf 2,05 (1,84) Mrd. Euro und damit weniger stark als die abgegrenzten Prämien zulegten. Dadurch sank die Schadenquote nach Rückversicherung von 64,3 auf 62,2 Prozent, trotz einer überdurchschnittlichen Belastung durch Wetterereignisse in Höhe von rund 45 Mio. Euro, heißt es.

Die Kostenquote reduzierte sich unter Einbeziehung der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen im Jahresabstand von 27,6 auf 26,9 Prozent. Die Combined Ratio nach Rückversicherung verbesserte sich auf 92,6 (96,7) Prozent.

Das den Anteilseignern der UNIQA Insurance Group AG zurechenbare Eigenkapital sank gegenüber Ende 2020 von 3,45 Mrd. auf 3,34 Mrd. Euro. Hauptgründe dafür waren die gesunkene Bewertung von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten infolge der gestiegenen Renditen und die Dividendenauszahlung für das Geschäftsjahr 2020. Die Solvency II Quote belief sich zum 30. Juni auf 198 Prozent, nach 170 Prozent Ende 2020.

Der Mitarbeiterstand der UNIQA Group stieg in den ersten sechs Monaten 2021 durch die im vierten Quartal 2020 erfolgte Erstkonsolidierung der AXA-CEE-Gesellschaften in Polen, Tschechien und der Slowakei auf 14.748, nach 12.777 im Schnitt des ersten Halbjahres 2020. Davon waren 4.217 (4.137) als angestellte Außendienstmitarbeiterinnen und Außendienstmitarbeiter im Vertrieb tätig. In der Verwaltung erhöhte sich der Beschäftigtenstand auf 10.531 (8.640), geht aus dem Halbjahresbericht hervor.

Der Konzern zählt rund 15,5 Millionen Kunden in 18 Ländern. In CEE ist man in 15 Ländern tätig, zudem in der Schweiz und Liechtenstein. In Österreich ist die UNIQA mit einem Marktanteil von über 21 Prozent der zweitgrößte Versicherungskonzern.