APA - Austria Presse Agentur

Krise könnte Kür von Trump-Herausforderer verzögern

Im Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur der Demokraten plädiert der führende Bewerber Joe Biden angesichts der Corona-Krise für eine Verschiebung des Nominierungsparteitags. "Ich bezweifle, dass der Parteitag der Demokraten Mitte Juli stattfinden kann. Ich denke, er wird auf August verlegt werden müssen", sagt der Ex-Vizepräsident dem Fernsehsender NBC.

Auf dem Parteitag wird offiziell der Kandidat gekürt, den die Demokraten für die Präsidentenwahl im November als Herausforderer des republikanischen Amtsinhabers Donald Trump aufstellen. Biden ist Favorit auf die Kandidatur, nachdem er bei den parteiinternen Vorwahlen zuletzt mehrere klare Siege gegen seinen Rivalen Bernie Sanders feierte.

Biden äußerte sich in der NBC-"The Tonight Show" am späten Mittwochabend. Er war von einem nach seinen Worten "improvisierten Studio" aus seinem Haus in Wilmington im US-Staat Delaware zugeschaltet. Das Rennen um die Kandidatur ist ins Stocken geraten, seit die Coronavirus-Pandemie auch die USA fest im Griff hat.

Zahlreiche bundesstaatliche und lokale Behörden haben als Vorkehrung gegen eine Ausbreitung des Virus weitgehende Ausgangssperren verhängt und ursprünglich im März und April angesetzte Vorwahlen verschoben. Biden und Sanders versuchen ihre Anhänger mittlerweile vor allem online zu erreichen.

Bidens Berater teilten mit, ein Telefonat mit Trump arrangieren zu wollen. Darin soll es um die Vorkehrungen gegen die Pandemie gehen. Biden wirft Trump vor, zu langsam und zu zaghaft auf den Ausbruch reagiert zu haben. Trump sagte, er würde sehr gerne mit Biden sprechen. "Ich haben ihn immer für einen netten Kerl gehalten."