APA - Austria Presse Agentur

Kroatiens Tourismus wegen steigender Corona-Fälle besorgt

Die steigende Zahl von Corona-Infektionen in Kroatien trifft den dortigen Tourismussektor schwer.

Ausländische Gäste fingen an, das Land zu verlassen oder ihre Reservierungen zu stornieren, berichtete der staatliche Rundfunk HRT am Samstag.

Österreich, Italien und Slowenien haben Reisewarnungen für das gesamte Urlaubsland an der Adria verhängt, das deutsche Außenministerium warnt vor Reisen in zwei Regionen. Touristen aus diesen vier Ländern machen das Gros der ausländischen Besucher in Kroatien aus.

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"Leider sehen wir, dass Gäste abreisen, vor allem aus Deutschland, Österreich, Slowenien und anderen Ländern, die uns auf eine Rote Liste gesetzt haben", sagte Filip Kulusic vom Tourismusunternehmen Croatian Adriatic International Club dem Sender. "Die Menschen gehen aus vielen Gründen - Familie, Politik, Arbeit", sagte Kulusic weiter. "Letztendlich wollen sie zu Hause und sicher sein."

Der Tourismus ist ein sehr wichtiger Wirtschaftssektor in Kroatien: Er macht etwa 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Das Land hatte sich am 1. Juli für Touristen geöffnet und bis zum jüngsten Anstieg bei den Corona-Fällen hohe Besucherzahlen gemeldet. Die Tourismussaison dauert normalerweise bis Oktober.

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Seit Montag gilt von österreichischer Seite für Kroatien eine Reisewarnung, außerdem müssen Kroatien-Rückkehrer einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als drei Tage sein darf. Ohne Test muss man sich in zehntägige Heimquarantäne begeben und dort innerhalb von 48 Stunden einen Corona-Test veranlassen. Ist dieser negativ, darf man die Quarantäne verlassen.

Kroatien hatte zuletzt einen steilen Neuanstieg an Corona-Fällen registriert. Am Freitag meldeten die Behörden einen Rekordwert von 265 Fällen innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden.

Der Bürgermeister von Dubrovnik, Mato Frankovic, bemühte sich am Freitag laut der kroatischen Nachrichtenagentur HINA im britischen Radio LBC das Bild einer sicheren Stadt zu vermitteln. Britische Gäste würden nicht aus Dubrovnik flüchten, erklärte er. Man habe die epidemiologische Situation im Griff. Großbritannien hatte am Donnerstag verfügt, dass Kroatien-Reisende bei der Heimkehr in eine 14-tägige Quarantäne müssen.