APA - Austria Presse Agentur

Kroatische Tourismuszahlen stark eingebrochen

In Kroatien ist der Tourismus durch die Coronapandemie erwartungsgemäß massiv eingebrochen. Im ersten Halbjahr 2020 kamen 1,6 Millionen Touristen in das Land an der Adria, die 7,6 Millionen Mal nächtigten. Das entspricht 30 Prozent der Nächtigungen der gleichen Vorjahresperiode, teilte der Kroatische Tourismusverband (HZT) am Mittwoch mit.

Allein im Juni wurden 892.000 Besucher registriert, die für 4,8 Millionen Übernachtungen verantwortlich waren. Die Nächtigungen erreichten 32 Prozent des Ergebnisses aus dem Juni 2019, hieß es in der Mitteilung. "Angesichts der aktuellen Umstände auf der ganzen Welt und in Kroatien können wir zufrieden sein", sagte HTZ-Chef Kristjan Stanicic und betonte, dass die Resultate den Erwartungen entsprechen. Das Wichtigste sei, dass bisher unter den Urlaubern kein Infektionsfall verzeichnet worden sei, fügte er laut der Mitteilung hinzu.

Ausländische Touristen waren in den ersten sechs Monaten für 69 Prozent aller Nächtigungen verantwortlich. Die meisten Übernachtungen entfielen auf Slowenen (26 Prozent), gefolgt von Deutschen (25 Prozent), Österreichern (9 Prozent) sowie Urlaubern aus Bosnien-Herzegowina und Tschechien mit je 7 Prozent. Die meisten Übernachtungen (31 Prozent) stellten inländische Gäste, ein Rekordwert seit mehr als zehn Jahren.

Im Juni waren ausländische Urlauber für 81 Prozent der Nächtigungen verantwortlich. Davon entfielen die meisten auf Deutsche (32 Prozent), gefolgt von Slowenen (29 Prozent) und inländischen Gästen (20 Prozent). Österreicher waren für 10 Prozent aller Nächtigungen im Juni verantwortlich.

Der HTZ rechnet damit, dass die Tourismuszahlen in Juli und August weiter zunehmen werden, insbesondere wird mit Touristen aus Mitteleuropa gerechtet. Dabei setzt man vor allem auf Deutschland, Slowenien, Österreich, Tschechien, Polen, Ungarn und die Slowakei. Kroatien sei gegenüber anderen Urlaubszielen im Vorteil, weil es leicht mit dem Auto zu erreichen sei, sagte Stanicic. Unterdessen traf am Mittwoch in der Hafenstadt Rijeka der erste Direktzug aus Prag ein, der im Sommer tschechische Touristen an die Adria bringen soll.

Seit Mittwoch gibt es für die Einreise nach Kroatien keine Einschränkungen für die Bürger aus Staaten der Europäischen Union (EU) und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) mehr. Auch Bürger aus anderen Ländern dürfen aus geschäftlichen oder touristischen Gründen einreisen. Kroatien öffnete die Grenze auch für alle Drittstaaten, die sich auf der am Dienstag von den EU-Staaten akkordierten Liste befinden sowie für das Nachbarland Bosnien.

Einreisende müssen ein Formular mit ihren persönlichen Angaben und Kontaktdaten, Reisedauer und Unterkunft ausfüllen, was sie auch online machen können.