APA - Austria Presse Agentur

Kroatischer Präsident kritisiert Lockdown für Ungeimpfte

Der kroatische Staatspräsident Zoran Milanovic hat scharfe Kritik am österreichischen "Lockdown für Ungeimpfte" geübt und ihn indirekt als "Dummheit" bezeichnet.

"In Österreich verbietet man heute Menschen, die nicht geimpft sind, das Haus zu verlassen. Was ist das, Wissenschaft oder Methoden, die an die 30er Jahre erinnern?", sagte Milanovic am Montag nach Angaben der Zeitung "Jutarnji list" nach einer Audienz bei Papst Franziskus im Vatikan.

"Ich habe in letzter Zeit ein Problem mit dieser Tobsucht ohne jegliche Argumente. Wissenschaft kann nicht gleichzeitig sein die Erfindung der Impfung, die das Werk einiger brillanter Geister war, und diese Dummheiten bei den Maßnahmen", sagte Milanovic mit Blick auf den österreichischen Ungeimpften-Lockdown.

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"Ich habe den Bürgern empfohlen, sich zu impfen, aber die Bürger haben das Recht, sich vor Willkür schützen", brach der sozialdemokratische Ex-Premier eine Lanze für die Rechte der Ungeimpften. Kroatien weist derzeit noch höhere Neuinfektionszahlen auf als Österreich, und liegt europaweit hinter Slowenien auf dem zweiten Platz. Die Impfskepsis ist in dem Adriastaat weit verbreitet. Nach den Daten von "Our World in Data" sind in dem jüngsten EU-Staat erst 45,5 Prozent aller Bewohner vollimmunisiert (Österreich: 63,4 Prozent).

Papst Franziskus hatte den kroatischen Präsidenten und seine Ehefrau am Montag in einer Privataudienz empfangen. Mit dem Papst habe er über alle Fragen gesprochen, die sich mit Hilfe des Vatikan lösen lassen, auch über die Pandemie, berichtete Milanovic. "Im Vatikan sind alle geimpft, hier überwiegt offenbar eine wissenschaftliche Sichtweise auf das ganze Problem", sagte er.